Mainspitz-Kommunen setzen Zeichen für den Frieden

Ukraine-Gedenkveranstaltung für den Frieden
 

Anlässlich des 2. Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine hatten die Mainspitz-Kommunen Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg am 24. Februar zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung in den Rosengarten nach Bischofsheim eingeladen. Rund 70 Teilnehmer*innen kamen und setzten ein deutliches Zeichen des Friedens und der Solidarität mit der Ukraine.

Die Bürgermeisterin von Bischofsheim, Lisa Gößwein, eröffnete als Gastgeberin die Veranstaltung und schilderte zunächst eindrücklich, wie sie persönlich den Kriegsbeginn vor zwei Jahren erlebt hatte. Mit Fassungslosigkeit reagierte sie auf die ersten Eilmeldungen zum Einmarsch der russischen Truppen, schienen ihr doch Kriege über Jahrzehnte hinweg weit entfernt.

Thorsten Siehr, Bürgermeister von Ginsheim-Gustavsburg, ging in seiner Ansprache auf die Situation der über 1,1 Millionen allein nach Deutschland geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein und betonte, dass hinter den nüchternen Zahlen und Erhebungen viele einzelne Schicksale, Trennungen und Traumata stünden: „Hinter den Zahlen steht die Angst, geliebte Menschen und die geliebte Heimat nicht wiederzusehen. Gleichzeitig ist das Ankommen im neuen Land, das man eigentlich nur für ein paar Wochen als Fluchtort begriff, notgedrungen, aber auch glücklicherweise, zur neuen Heimat geworden. Dieses Leben zwischen Bangen und Hoffen ist ein Spagat, den wir uns, die wir hier in Frieden leben, kaum vorstellen können.“

Eine annähernde Idee, wie so ein individuelles Schicksal aussehen kann, bekamen die Besucher*innen durch die bewegende Schilderung der Schlussrednerin der Veranstaltung, Martha Melnychuk, eine Ukrainerin, die genau diesen Spagat aktuell lebt und voller Dankbarkeit von ihrer herzlichen Aufnahme in Bischofsheim sprach. Nachdem der Krieg Martha Melnychuk völlig unvermittelt getroffen hatte, floh sie mit ihrem Mann und zwei Kleinkindern nach Deutschland. In Bischofsheim fand die Familie eine neue Heimat und neue Freunde. Aus den vermeintlichen zwei Wochen, die die Melnychuks Schutz suchen wollten, nachdem sie morgens um 5.00 Uhr von Raketenexplosionen in der Nähe ihres Dorfes aus dem Schlaf gerissen wurden, sind mittlerweile zwei Jahre geworden.

Mit einer Schweigeminute und dem Dank von Lisa Gößwein und Thorsten Siehr an alle Teilnehmenden für ihr Kommen und die damit verbundene Unterstützung endete die Veranstaltung.

 
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