Neues vom Stadtschreiber: Die Körnerstraße

Schriftsteller und Freiheitskämpfer Carl Theodor Körner
 

von Hans-Benno Hauf

Die Körnerstraße wurde angelegt als kurze Verbindungsstraße von der späteren Pfarrer-Haus-Straße zum Gustav-Adolf-Platz. Die Namensgebung erfolgt von dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 26.09.1913 nach dem Schriftsteller und Freiheitskämpfer Carl Theodor Körner (23.09.1791 bis 26.08.1813)[1].

Die Familie Körner pflegt regen gesellschaftlichen, künstlerischen und geistigen Austausch mit Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist, August und Wilhelm von Humboldt, Friedrich Schlegel und Friedrich Schiller, der einige Zeit lang bei den Körners wohnt. Carl Theodor besitzt zeichnerische Begabung und musikalisches Talent. 1808 studiert er an der Bergakademie Freiberg, Geschichte und Philosophie in Leipzig und Berlin. Hier singt er in der zelterschen Sing-Akademie und turnt unter Friedrich Ludwig Jahn. In Wien schreibt er in wenigen Monaten mehrere Lustspiele für das Burgtheater und erhält den Titel eines K.K. Hoftheaterdichters. Hier lernt er Ludwig van Beethoven kennen, für den er im Februar 1813 das Opernlibretto Ulysses` Wiederkehr entwirft. Als bereits prominenter Dichter tritt er dem Lützowschen Freikorps bei und avanciert in der Kavallerie zu Lützows Adjutanten. Am 17.06.1813 nahe Leipzig schwer verwundet bringen ihn Freunde nach Karlsbad. Auf seinem Weg zurück zum Freikorps macht er Bekanntschaft mit dem Freiherrn vom Stein, Ernst Moritz Arndt, Generalfeldmarschall Blücher und Generalfeldmarschall Gneisenau. Bei einem Gefecht im Forst von Rosenow bei Gadebusch trifft ihn die tödliche Kugel. Von Körner sind Gedichtsammlungen, Balladen, Dramen, Lustspiele, Singspiele, Possen und Erzählungen überliefert. Vertonungen nehmen Carl Steinacker, Franz Schubert und Antonin Dvorák vor. 

Sein Leben wird 1912 von Franz Porten und Gerhard Dammann, 1932 von Carl Boese verfilmt. Zwischen 1924 und 1927 entstehen über ihn dreizehn Hörspiele, zwischen 1926 und 1983 neun Romane. Eine Vielzahl von Abhandlungen zeugen von seiner literarisch-geschichtlichen Bedeutung.


[1] Bild und Textinhalt nach Wikipedia

 
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