Neues vom Stadtschreiber: Hundert Milliarden

Neues vom Stadtschreiber: Hundert Milliarden
 

Im Spätherbst 1923 druckt das MAN Werk Gustavsburg Notgeld. Rund fünfhundert Separatisten ziehen durch Ginsheim und zünden vier Scheunen, Stallungen und ein Wohnhaus an. Der Mitgliedsbeitrag zum Gesangsverein Concordia Ginsheim beträgt monatlich 50 Milliarden Mark und im Turnverein Ginsheim werden 1 Billion und 870 Milliarden Mark zur Anschaffung eines Besens zum Reinigen des Turnsaals gesammelt. Für den „Mainzer Anzeiger“ zahlt Michael Kern[1] in der Harteneckstraße einschließlich Trägerlohn vom 12. bis 17. November den Bezugspreis von stolzen Hundert Milliarden Mark. Erst die Umstellung von der Mark auf die Rentenmark mit einem Kurs von einer Billion Mark zu einer Rentenmark beendet die deutsche Inflation von 1914 bis 1923, ausgelöst durch die Finanzierung des Ersten Weltkriegs über Kriegsanleihen und den von den Siegermächten auferlegten Reparationszahlungen.


[1] archiviert im Heimatmuseum

 
Klassische Ansicht

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