Neues vom Stadtschreiber: Selbstbedienungsladen

Stadtschreiber
 

von Hans-Benno Hauf

„Bediene dich selbst!“ heißt es seit einigen Tagen auch in Gustavsburg. Mitten im Verkehrszentrum, an der Darmstädter Landstraße, hat nämlich der erste Selbstbedienungsladen auf der Burg seine Pforten geöffnet. In dem großen Geschäftsneubau[1], der demnächst auch eine Apotheke erhält und sich durch seine repräsentative Gestaltung wirkungsvoll zur Geltung bringt. Die „Edeka“ Mainz hat sich hier bei dem Geschäftsehepaar A. Hartmann[2] ein weiteres, geräumiges Ladenlokal für ihre Produkte geschaffen, das für Gustavsburg etwas völlig neues darstellt und schon beachtlichen Zuspruch fand. Als am Dienstag[3] die Presse Gelegenheit erhielt, sich einmal gründlich in dem hellen, durch Neonlicht erleuchteten Geschäftslokal umzusehen, war man wirklich überrascht von der Gediegenheit und Zweckmäßigkeit der Einrichtung. Leichter kann es dem Käufer wirklich nicht mehr gemacht werden. Wenn auch der Begriff „Selbstbedienungsladen“ zutreffend ist, und man besser den Ausdruck „Selbstwählladen“ verwenden sollte, so werden die Gustavsburger Hausfrauen doch schon bald die Annehmlichkeit des Einkaufs bei der Fa. Hartmann[4] nicht mehr wissen wollen. Sauber verpackt befinden sich fast alle Waren mit Ausnahme von Wurst und Frischfleisch und Gemüse auf Tischen und in Regalen. Mit einem bereitstehenden Drahtkörbchen bewegt man sich zwanglos zwischen den ausgestellten Waren, sucht sich das aus, was man benötigt und hat schnell an der Aufrechnungskasse den Betrag für die eingekauften Waren entrichtet, ohne dass man kaum mit dem weiblichen Verkaufspersonal, das eigentlich nur noch behilflich ist, in Berührung kommt.“

Zu lesen im Lokalanzeiger am 11. November 1955.


[1] von Architekt Ditt

[2] Amalie und Wilhelm Hartmann

[3] 07.11.1955

[4] Anzeige in der Festschrift 50 Jahre FC Germania 05 Gustavsburg

 
Klassische Ansicht

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