Neues vom Stadtschreiber: Pfarrer Dr. Wilhelm Hauboldvon Hans-Benno Hauf Die erste Ordination erhält Pfarrer Dr. Wilhelm Haubold[1] 1939 in Ober-Lais[2] im Dekanat Schotten. Nach Promotion in Marburg wird er zur Wehrmacht eingezogen und nach Ende des Zweiten Weltkriegs Pfarrvikar in Frankfurt-Fechenheim. Zu seinem ersten Gottesdienst in Gustavsburg am 25. Dezember 1945 kommt er mit dem Fahrrad aus Geisenheim, wo seine Ehefrau bei den Eltern lebt. Erst 1946 ist der Umzug in das bisher anderweitig bewohnte Pfarrhaus möglich. Auf seiner neuen, jahrelang verwaisten Pfarrstelle wartet eine Menge Arbeit. Neben dem Aufbau von Bläserchor, Kirchenchor und Frauenhilfe erfolgt 1948 der Orgelumbau und 1953 die Anschaffung von neuen Glocken. In zwei Abschnitten werden 1956 bis 1958 in der Kirche Kanzel, Altar und Taufstein verändert und der Haupteingang nach Süden verlegt. Die Festpredigt zur Übergabe der fertiggestellten Kirche hält am 21. Dezember 1958 Kirchenpräsident Dr. Martin Niemöller. Vom hohen sozialen Engagement zeugt das besondere Augenmerk von Dr. Haubold für alte und kranke Menschen. Mit der Gründung des Vereins „Evangelisches Altersheim e.V.“ schafft er die Voraussetzung zum Erhalt und Ausbau des seit 1930 betriebenen Altersheims in der Wilhelm-Leuschner-Straße. Weil das Haus nicht für Pflegefälle eingerichtet ist, initiiert der Pfarrer 1967 den Neubau des Alten- und Pflegeheims[3] in der Bebelstraße, das 1973 bezogen wird. 1969 weiht er das ev. Gemeindehaus ein, 1973 die neue Orgel. Der geistliche „Bauherr“ ist Obmann für Kirchenmusik, Mitglied der Kirchensynode und Obmann für das Evangelische Hilfswerk, später Diakonisches Werk[4] als Außenstelle im Gustavsburger Pfarrhaus. Zwischen 1972 und 1981 ist er für die SPD Mitglied in der Gemeindevertretung. Nach 36jährigem segensreichem Wirken in Gustavsburg geht Dr. Wilhelm Haubold am 29.11.1981 in einen verdienten Ruhestand.
[1] geb. 20.06.1914 in Eilenburg/Sachsen – gest. am
25.05.1998 in Gustavsburg |
