Neues vom Stadtschreiber: Amtliche Unordnung

Stadtschreiber
 

von Hans-Benno Hauf

Im April 1925 erreicht den Ginsheimer Ortsgerichtvorsteher Laun ein Brief des Aufsicht führenden Amtsgerichts in Groß-Gerau[1] mit einer bemerkenswert deutlichen Rüge:

„Wie sich bei der letzten Prüfung des dortigen Ortsgerichts durch Herrn Oberjustizinspektor Wambold ergab, befindet sich die Registratur des dortigen Ortsgerichts in der größten Unordnung.  Es fehlt an einer richtigen Aktenordnung, die gerichtlichen Verfügungen sind meistens nicht belegt, ebenso wie andere hierher gehörige Urkunden. Das Gebührenverzeichnis ist nicht ordnungsmäßig geführt und dergleichen mehr. Wir geben Ihnen noch auf, um so gewisser diese Anstände so schnell als möglich, jedenfalls binnen zwei Wochen zu beseitigen und , dass dies geschehen, hierher zu berichten, als wir sonst genötigt wären, mit Ordnungsstrafen gegen Sie vorzugehen, die wir jetzt schon in Höhe von 20 Reichsmark gegen Sie androhen.“

Ob der Ortsgerichtsvorsteher die Ordnung herstellen und das angedrohte Ordnungsgeld vermeiden konnte?


[1] historisches Archiv im Heimatmuseum

 
Klassische Ansicht

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