Neues vom Stadtschreiber: Unterthansverband

Stadtschreiber
 

von Hans-Benno Hauf

Schon seit vielen Jahren wohnt der Walkmühlenbesitzer Valtin Pfeuffer[1] aus Ginsheim mit seiner Ehefrau Christina, geborene Breitenbach[2] und seinen vier Kindern[3] in der königlich bayerischen Stadt Lohr am Main. Deswegen stellt er 1887 beim Magistrat den Antrag auf Verleihung des Bürgerrechts mit der Folge der Heimaterwerbung für sich und seine Familienangehörigen. Dem kann der Magistrat aber nur zustimmen, wenn Valtin aus dem Großherzoglich Hessischen „Unterthansverband“ ausscheidet und die Aufnahme in den bayerischen Staatsverband erwirkt. Das macht er am 9. Januar 1889[4] in Lohr und der dortige Bürgermeister Keßler ersucht die Ginsheimer Bürgermeisterei in einem Brief um „weitere sachgemäße Erledigung, Vorlage an die vorgesetzte Behörde sowie um zeitige Übersendung der Entlassungsurkunde für den Fall der Aufnahme des Valtin Pfeuffer in den diesseitigen (bayerischen) Staatsverband“. Inzwischen kauft Valentin für 27.000 Mark eine weitere Mühle[5] in Lohr. Und: was lange währt… am 19.07.1892 wird ihm das Bürgerrecht in Lohr verliehen. Nun als Lohrer Bürger eröffnet er später in seiner ersten Mühle im Rechtenbacher Grund die „Lohrer Senf-Fabrik“. Sein Vater Johann Joseph Pfeuffer, katholisch, von Beruf Müller, aus Windheim in Bayern nach Ginsheim eingewandert, heiratet nach vorheriger „Proclamation“[6] in Astheim als „angehender“ Ortsbürger am 25.08.1844 in Ginsheim die Margarethe Elisabeth Traupel.



[1] Valentin Pfeuffer, geb. 15.05.1847 in Ginsheim, gestorben 28.02.1916 in Lohr

[2] Eltern: Johann Michael Breitenbach und Christina,

[3] Elisabetha *18.07.1878; Karl Michael * 06.09.1879; Johann Friedrich *29.10.1882; Georg Friedrich *01.05.1886; später noch Michael *13.07.1892, alle in Lohr geboren

[4] Quellen: Historisches Archiv, Heimatmuseum Ginsheim-Gustavsburg, Übertragung: Hartwig Hirte; Recherche Josef Harth (Stadtarchiv Lohr), Dr. Hildegard Kastrup

[5] am 09.11.1891 die ehemalige Haun´sche Mühle

[6] Bekanntmachung der Heiratsabsicht im Gottesdienst

 
Klassische Ansicht

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