Neues vom Stadtschreiber: Eingewandertvon Hans-Benno Hauf Peter Wagner[1] ist evangelischer Pfarrer in Ginsheim. Er lebt in einem kleinen Häuschen, denn 1647 hat der Mainzer Kommandant die Pfarrscheuer und vermutlich auch das Pfarrhaus abreißen lassen. Die Ginsheimer hatten kein Holz für den Mainzer Palisadenbau geliefert, da musste das Fachwerk der Pfarrscheuer nach Mainz. Elf Jahre später will sich Philipp Helffmann aus Pfungstadt in dem durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges stark in Mitleidenschaft gezogenen Ginsheim niederlassen. Er legt mit Einverständnis des Landgrafen von Hessen-Catzenelenbogen dem Ginsheimer Schultheißen einen Geburts- und Zeugnisnachweis[2] mit dem Pfungstädter Gerichtssiegel vor. Philipp ist sehr gut beleumundet. Er ist das ehelich geborene dritte Kind des ehrbaren, schon verstorbenen Pfungstädter Nachtwächters Hanß Helffmann und seiner Ehefrau Anna, die fromm und ehrlich waren, wie es auch der Sohn Philipp ist. Ihm „ist alles Gute zuzutrauen.“ Die angesehene, weit verzweigte Familie Helffmann (Helfmann) ist schon lange vor der Jahrhundertwende 1600 in Pfungstadt ansässig und nachweisbar.[3] Ausweislich des Ginsheimer Kirchenbuchs[4] dieser Zeit ist Philipp Helffmann mit Frau Susanna und zwei Söhnen in Ginsheim eingewandert. Der erste Sohn, Hans Jörg, heiratet am 19.09.1665 eine Gela Martin. Der zweite Sohn, Philipp der Jüngere, ehelicht am 22.10.1669 Agatha Güttlich (Gütlich). Auch die Enkel des Einwanderers sind im Kirchenbuch dokumentiert: Philipp, der Sohn von Hans Jörg wird am 14.04.1670 geboren, Eva, Tochter von Philipp dem Jüngeren am 2. Juni 1672 und Nikolaus, Sohn von Philipp dem Jüngeren am 16.11.1679. Später, am 10.01.1692 heiratet Eva den Nicolay Laubenheimer, drei weitere Enkelinnen tragen fortan die Namen Reinheimer und zweimal Traupel. Das Todesdatum von Einwanderer Philipp ist nicht zu finden, seine Frau („Susanna Wittib“) verstirbt am 15. März 1697.
[1] Pfarrer von 1652 bis 1666, in der 1746 abgerissenen Pfarrkirche beerdigt [2] ausgestellt am 01.12.1658 [3] Recherche von Gerhard Vögler, Pfungstadt [4] Recherche Dr. Hildegard Kastrup |
