Neues vom Stadtschreiber: Rottenhaus

Rottenhaus und Rottenstein - Bilder von Hans-Benno Hauf 2014
 

von Hans-Benno Hauf

Das unter Denkmalschutz stehende Häuschen aus gelbem Klinker mit aus Sandstein gefertigtem Fenstergewand und Satteldach außerhalb von Ginsheim am Schwarzbach dient früher als Unterstand und Behausung für Werkzeuge, Lampen, Sandsäcke und Karren für die Rotten, jene Bürger, die von der jeweiligen Gemeinde zur Sicherung der Deiche als Dammwachen eingesetzt sind. Bezeugt wird dieses lokalhistorische Kuriosum durch den dort befindlichen Sandstein[1] mit der Beschriftung „Rotten Stein“, „Bauschheim“ (N) und „Astheim I“ (S) auf Astheimer Gemarkung an der Grenze nach Bauschheim und nur wenige Schritte von der Ginsheimer Gemarkung entfernt.

Das Dammwachthaus (auch Rottenhaus bezeichnet) steht im Eigentum des Landes Hessen und wird vom staatlichen Wasserbaumt des Regierungspräsidiums Darmstadt (RP) verwaltet. Schon vor 1990 wird es vom RP  der Gemeinde Trebur zur Nutzung und Unterhaltung überlassen, die es den Ginsheimer Pfadfindern (VCP) zur Nutzung als „Hexenhäuschen“ zur Verfügung stellt.

Nach erheblichen Schäden durch Vandalismus ist seit 1992 der Stadt Ginsheim-Gustavsburg durch Mietvertrag die Unterhaltungspflicht übertragen und erneut den Pfadfindern die Nutzung gestattet. Leider lässt sich bis heute nicht feststellen, wann genau der Bau erfolgte[2]. Wahrscheinlich aber nach dem Jahrhunderthochwasser 1882/1883, als die Dämme auf sechs Meter erhöht wurden.


[1] 2006 von Horst Seil, Sigi Nachtmann, Alfred Rauch aus Ginsheim und Horst Guthmann ausgegraben und neu gesetzt

[2] Nach einem Bericht der Allgemeinen Zeitung Mainz vom  29.05.1982 im Jahre 1895

 
Klassische Ansicht

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