Neues vom Stadtschreiber: Victor Hugo auf der Mainspitze
Der weltberühmte
französische Schriftsteller[1]
von Romanen[2], Dramen[3]
und politischen Publikationen unternimmt zwei ausgedehnte
Reisen an den Rhein und veröffentlicht später rheinisch-deutsche und
europäische Gedankensplitter und Ideen. Bei seiner
zweiten Reise kommt er für einige Tage zu Besuch nach Mainz und
wohnt in der Nobelherberge „Hof von
Holland“. An einem sonnigen
Herbsttag, dem 3. Oktober 1840, besucht er bei einem
Spaziergang mit seiner Geliebten Juliette Drouet die
Mainspitze und die Maaraue, um den herrlichen Blick auf „aurea
moguntia“ zu genießen und den Schiffsverkehr auf Rhein und Main zu
beobachten. In sein Tagebuch schreibt er über Mainz: „ Ich bewundere diese Stadt … und bin erstaunt
über ihr pulsierendes Leben. Man geht, spricht, treibt vorwärts, bleibt zurück,
kommt an, fährt ab, verkauft, kauft, schreit, singt, man lebt in allen
Stadtvierteln, in allen Straßen. Nur nachts legt sich dieser unerläßliche Lärm
und in Mainz hört man nichts außer dem Fließen des Rheins und dem ständigen
Knarren der siebzehn Wassermühlen, die mit Seilen miteinander vertäut sind“. In der Schlussbetrachtung seines Buchs „Le Rhin“ legt der Vordenker für die europäische Idee seine Gedanken zur deutsch-französischen Politik nieder[4]. Die Stadt Mainz ehrt ihn mit dem „Victor-Hugo-Ufer“, beginnend kurz hinter der Malakoff-Passage an der Drehbrücke des Winterhafens bis hin zur Eisenbahnbrücke. [1] 1802 –
1885, Bildquelle Wikipedia |