Neues vom Stadtschreiber: Die Sperrung der Mittelgasse

Neues vom Stadtschreiber - die Mittelgasse
 

von Hans-Benno Hauf

Am 24. Oktober 1924 erreicht den Gemeinderat[1] eine Eingabe der Mittelgassenbewohner, der südlichsten, 1898 gepflasterten Verbindung zwischen der Haupt- und der Ludwigstraße. Sie wollen eine Sperrung für den Fuhrwerksverkehr. Die Straße sei „so eng, dass durch die durchgehenden Fuhrwerke andauernd Beschädigungen an Fensterläden, Fenstergesimsen, Dachrinnen und Gartenzäunen vorkommen“. Zusätzlich verursachen besonders schwere Fuhrwerke und Kraftfahrzeuge „empfindlich störende Erschütterungen in den Wohnräumen“. Außerdem gestatte die Straßenenge keine Möglichkeit zum Ausweichen und es komme daher des Öfteren vor, dass von zwei sich begegnenden Fuhrwerken eines wieder rückwärts die Straße verlassen müsse. In seiner Sitzung vom 18. November 1924 hat der Gemeinderat das Bittgesuch beraten und die angeführten Gründe anerkannt. Die erteilte Sperrung für den gesamten Fuhrwerksverkehrs in der 3,30 Meter breiten Mittelgasse, auch Maasegässje[2] genannt, hat das hessische Kreisamt in Groß-Gerau am 13. Januar 1925 genehmigt und empfohlen, durch Tafeln auf die Sperrung hinzuweisen oder sie mittels einer Schranke durchzusetzen. Mit der Eingemeindung im Jahr 1930 ging die Gasse[3] in das Eigentum der Stadt Mainz über.

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[1] Quelle: Vorortarchiv 07 im Stadtarchiv Mainz

[2] nach dem Hausbesitzer Michael Maas, Anwesen nicht mehr existent

[3] gemäß Liegenschaftsamt GiGu

 
Klassische Ansicht

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