Neues vom Stadtschreiber: Das Bronzeschwert vom Mainufer

Von Hans-Benno Hauf

 

Bei der Anlage eines Fernsprechkabelgrabens auf der etwa zwanzig Meter breiten Landzunge zwischen den Schleusenkammern im dort noch vorhandenen gewachsenen Boden kommt es im Oktober 1962 zu Tage. Ein Kurzschwert von 36 cm Länge in zwei Teilen. Es handelt sich um ein Griffdornschwert[1] aus der späten Bronzezeit, nahezu dreitausend Jahre alt. Das Griffdornschwert ist im  Landesmuseum in Mainz[2] aufbewahrt.

Der Fundort befindet sich am Ostrand der Gemarkung mit der Bezeichnung „Auf dem Höchster“.

Bisher konnte nicht geklärt werden, wie das Schwert in unsere Gemarkung gekommen ist. Der Gustavsburger Heimatforscher und Beauftragte der Bodendenkmalpflege im Regierungsbezirk Darmstadt, Erich Neliba, stellte in der Mainzer Allgemeinen Zeitung am 26.04.1963 die These auf, dass gar Angehörige des antiken Illyrischen Volkes bis zum Main und Rhein vordrangen und dabei das Schwert verloren ging. Laut dem römischen Geschichtsschreiber Herodot erstreckte sich das Land der Illyrer im 5. Jahrhundert vor Christus auf dem Balkan bis zur adriatischen Küste[3]. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurden die Illyrer von den Römern besiegt. Ein großer Aufstand in den Jahren 6 und 9 nach Christus konnte von den römischen Besatzern nur mit Mühe niedergeschlagen werden[4]. In Abwandlung der Vermutungen von Erich Neliba könnte das Schwert auch einem Illyrischen Legionär in Diensten Roms, stationiert in Mainz oder Kastel, gehört haben,  dem seine historische Waffe am Ufer des Mains, unter welchen Umständen auch immer, abhandenkam. Es könnte aber auch sein, dass…


[1] Bild mit freundlicher Genehmigung GDKE Landesmuseum Mainz
[2]
Inventar-Nummer 63/11
[3]
Quelle Wikipedia: Herodot in „Historien“
[4]
Quelle Wikipedia

 
Klassische Ansicht

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