Neues vom Stadtschreiber: SchuldenGerade hat das Heilig Geist Hospiz in Mainz seine beiden Hofstätten in Ginsheim mit dreihundertzehn Morgen Äcker und Wiesen dem Grafen Reinhard von Isenburg-Büdingen verkauft. Pfarrer Johannes Mohr von Braubach ist im Ort verstorben. Die dreiund-sechzig Behausungen in Gynßheim fallen bei der Isenburgischen Teilung an Graf Anton I. von Isenburg-Ronneburg und werden dem Amt Langen zugeteilt. Dessen Interessen vertritt Schultheiß Adam Luley[1], während Franz Ithmann die Pfarrstelle inne hat. Es ist genau Freitag, der fünfzehnte Mai des Jahres 1560, als Konrad Reis[2] und Johannes Armbruster die Einnahmen und Ausgaben der Bürgermeisterei für
das Rechnungsjahr 1559[3]
aufschreiben. Und sie müssen feststellen, daß die Gemeinde mehr ausgegeben als
eingenommen hat. Genau neun Gulden, sechs Schillinge und zwei Pfennige, alles
in Frankfurter Währung (Dafür werden seinerzeit einem Handwerksmeister rund
dreihundert Arbeitsstunden vergütet). Der untere Teil des Schuldscheins mit den
Unterschriften ist abgetrennt und leider nicht mehr vorhanden. Es ist ein
Hinweis darauf, dass die Gemeinde das säumige (Steuer)-Geld später in den
gräflichen Säckel doch noch eingezahlt hat. Wann dies geschah, lässt sich im historischen
Archiv nicht finden. [1] Loley |