Neues vom Stadtschreiber: Bürgermeister Philipp Schneider VIIBürgermeister Philipp Schneider VII[1] tritt 1863
durch großherzogliches Dekret das Bürgermeisteramt an. In Ginsheim leben 986
Seelen in 147 Häusern.
Der Gesangverein zählt 42 Sänger. Die Klett´sche Firma beschäftigt 300
Arbeiter. Im Gemeinderat
sind Johannes Mees, Georg Müller, Nicolaus Stahl, Friedrich Becker, Philipp
Reinheimer II., Adam
Schneider und Michael Kröll. Philipp Schneiders Amtszeit markieren wichtige
Vorhaben zur Entwicklung
der Gemeinde. Er erreicht eine regelmäßige Postzustellung (1865),
weiht mit einem großen
Fest einen Turnplatz im Bansen ein. Am Industrieplatz Gustavsburg
entstehen erste Hafenbecken. Schneider richtet 1876 eine „Kleinkinderbewahranstalt“ ein. Für den
Hochwasserschutz entsteht
am Schwarzbach 1879 eine Pumpen- und Schleusenanlage mit Toren. 1880
ist er Mitbegründer des
„Darlehenskassenvereins zu Ginsheim“ und eines Armenvereins. Es gründet sich
die Freiwillige Feuerwehr
Ginsheim. Entschlussfreudigkeit und energische Tatkraft
beweist Bürgermeister Schneider bei der Bewältigung
der Hochwasserkatastrophe 1882/83. Dafür erhält er
von Großherzog Ludwig IV von Hessen die
Verdienstmedaille. 1883 bekommt Ginsheim die erste
Straßenbeleuchtung mit Petroleum-Lampen, 1884 eine Posthilfsstelle. Aufgrund
der Abwasser-Einleitungen
der Zuckerfabrik Groß-Gerau in den Schwarzbach beklagt die Gemeinde ein erstes großes
Fischsterben und Philipp Schneider fordert Schadensersatz. 1888 werden die
Feierlichkeiten zu seinem
25jähriges Amtsjubiläum[2]
zu einem großen Jahresereignis. In Gustavsburg wird das Bahnhofsgebäude
errichtet, 1889 der Mühlkanal von Altrhein zum Strom durchgestochen und teilt die Insel in
Nonnenau und Rabenwörth. Zwischen Gustavsburg und Kostheim wird die neu erbaute Straßenbrücke
eingeweiht. 1890 erfolgt die Errichtung des Ehrenmals für die Gefallenen des
Krieges 1870/71[3].
Nach dreißig Dienstjahren legt Philipp Schneider sein Bürgermeisteramt im Jahr
1892 nieder. Er
stirbt am 13.11.1903. [1] 30.10.1821 – 13.11.1903 |