Neues vom Stadtschreiber: Mousquetierer Johannes Hübner

 

Von Hans-Benno Hauf

Johannes Hübner aus Ginsheim steht als „Mousquetierer“ in Diensten der „Breydensteinischen“ Compagnie. Er ist 25 Jahre alt[1], er will bald heiraten, die 21 jährige Anna Catharina Traupel[2]. DerKriegsdienst lässt dies bisher nicht zu. Er wendet sich an seinen kommandieren Capitaine mit demGesuch, einen Ersatzmann für sich suchen zu dürfen. Des Capitaine Vorgesetzter ist Ludwig Balthasar Freiherr von Weitolshausen, genannt Schrautenbach [3], seit 1701 Besitzer des ehemaligen nassauischen Reichslehens Roggenwörth, seit 1704 Eigner einer Schiffsmühle im Rhein vor Ginsheim, 1716 zum hessischen General-Lieutenant ernannt und seit 1725 im Besitz der Ginsheimer Böhmischen Burgwiesen. Dieser Ludwig Balthasar „Schrautenbach“ erklärt am 26. Juli 1736 in Darmstadt mit einem handschriftlichen Dekret dem Gesuch des Johannes Hübner statt zu geben und ihn unter Ersatzgestellung mit einem „ehrlichen Abschied“ den Kriegsdienst zu erlassen. Wer und ab wann für Johannes Hübner diente ist nicht vermerkt. Auf jeden Fall hat Pfarrer Johannes Kröll den Johannes und seine Anna Catharina am 20. Januar 1739 in der bereits baufälligen alten Ginsheimer Kirche in den Bund der Ehe geführt[4].


[1] 28.01.1709 - 03.03.1760 in Ginsheim
[2]
02.09.1715 - 04.07.1787 in Ginsheim
[3]
17.05.1654 - 17.12.1738 in Gundershausen
[4]
Originaldokument im historischen Archiv, Recherche in Kirchenbüchern von Dr. Hildegard Kastrup

 
Klassische Ansicht

Bitte wählen Sie Ihre Cookie-Präferenzen