Neues vom Stadtschreiber: Familien und Namen im Ginsheimer Gerichtsbuch

Familien und Namen im Ginsheimer Gerichtsbuch[1]  

Von Hans-Benno Hauf

Zwischen 1592 und 1684 halten Schreiber des Ortsgerichts auf 264 Seiten hauptsächlich die getätigten Grundstücksgeschäfte im Dorf Ginsheim fest. Die Eintragungen erzählen über Hofreiten, Häuser und  Scheuern, Grundstücken und deren Lage in den Fluren der Gemarkung und vor allem von Namen und Familien.

Unter anderem sind im Jahre 1592 verewigt: Margarethe und Wendel Baumann, Anna und Hans Bender[2], Katharina und Wentz Flörsheimer, Agnes und Hans Geyer, Katharina und Jakob Horn, Elsa und Hans Laubenheimer, Elisabeth und Philipp Orth,  Elsa und Martin Rauch, Dorothea und Dieter Stahl, Katharina und Peter Steinheimer sowie Sophia und Martin Volz. 1684 lesen wir von Martha und Michel Haft, Agathe und Philipp Helfmann, Susanna und Georg Laubenheimer, Gela und Johannes Rauch, Christina und Henrich Reinheimer, Katharina und Philipp Stahl, Margarethe und Jost Stork, Eva und Michel Traupel und Margarethe und Philipp Volz.

Erstmals[3]  sind im Gerichtsbuch die Familiennamen zu finden: Kraft, Müller (1592), Forster, Scheffer (1593) Hofmann (1594), Ebert, Geiß, Jung, Keller, Keil, Kirchner, Reutzel, Wagner, Werner  (1601), Brauer, Stein (1607) Kirschner, Spengler (1608), Kahl, Kremer  (1609), Luley (1614), Wanner (1615),

Hildenbrandt (1616), Meurer (1617), Reis (1619), Schaffner (1622),  Engel, Frank (1625), Hübner (1629), Merten (1637), Strauß (1641), Poth (1642) Bierbaum (1658), Becker, Diefenbach (1660), Scheib (1667), Vollmer (1668) und Kohl (1678).

Erstaunlich sind verzeichnete Grundbesitzer aus Astheim, Bauschheim, Bischofsheim, Gau-Bischofsheim, Goddelau, Harxheim, Hochstadt, Königstädten, Kostheim, Mommenheim, Roßdorf, Rüsselsheim, Trebur, Wallerstädten und Weisenau. Aber auch der Kurfürst und Erzbischof in Mainz, die Nonnen von Sankt Clara und Liebfrauen, die adelige Jungfrau Maria Elisabeth von Burghausen, der Juncker von Geißmar, die Herren von Kronberg, die Grafen von Isenburg und Manasse, der Jude zum goldenen Brunnen in Frankfurt haben ihre Anteile.

1592 ist Hermann Meyfahrt calvinistischer Pfarrer im Ort, Schultheiß Philipp Orth richtet 1595 eine Schule ein, 1600 verkaufen die Isenburger Grafen das Dorf an Hessen-Darmstadt, 1631 ist die Mainspitze fest in schwedischer Hand, 1635 zerstören Truppen von Landgraf Georg die Festung Gustavsburg, 1662 gießt Peter Speck in Mainz die älteste in Ginsheim heute noch erhaltene Glocke, 1676 wird von Wölfen in der Gegend berichtet und 1684 umschließt Hochwasser die Ginsheimer.



[1] Original im Stadtarchiv Mainz, übertragen von Pfr. i.R. Heinrich Tischner, Bensheim

[2] Namen in heutiger Schreibweise

[3] eingeklammert Jahr der ersten ortsgerichtlichen Eintragung

 
Klassische Ansicht

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