Neues vom Stadtschreiber: "AM ARNSEE" von Hans-Benno Hauf

Am 23. November 1956 beschließt die Gemeindevertretung, die Straße an der Gemarkungsgrenze zu Bischofsheim „Am Arnsee“ zu benennen. Auf der Suche nach den Quellen bin ich in den Verzeichnissen zur Ginsheimer Gemarkung bei den Flur- und Gewannbezeichnungen nicht fündig geworden. In Bischofsheim jedoch wird 1587 ein Acker „vf den Arn seehe“ bezeichnet1 und in Hofheim-Lampertheim reichen die Bezeichnungen „vf den Arnßehe“ bis in das Jahr 13652 zurück. Im Südhessischen Flurnamenbuch bezeichnet "See" häufig flache Flächen oder leichte Mulden, die in der heutigen landwirtschaftlichen Nutzung kaum noch erkennen lassen, dass hier früher Wasser war. Der Bischofsheimer Heimatforscher Mangold spricht von Resten alter Mainarme, die lange Zeit als sumpfige Gräben erhalten bei Hochwasser in Erscheinung traten. Er nennt als Beispiele unter anderem Eulensee, Fronsee und auch Arnsee. Eine einfache und mögliche Erklärung3 von Arnsee ist „Adlersee“, aus althochdeutsch aran, mittelhochdeutsch ar oder arn. Und wo ist die Lage der Gewannbezeichnung heute zu suchen? Der Vogelzucht- und Schutzverein 1963 Bischofsheim e. V. benennt in seiner Satzung den an der Ginsheimer Gemarkungsgrenze gelegenen „Silbersee“ als Arnsee, also in unmittelbarer Nähe zur gleichnamigen Ginsheimer Straße.

Quellen:

  1. Hessisches Staatsarchiv
  2. Hans Helm, „Die Namen der Gewanne in der Gemarkung Hofheim (Kreis Bergstraße) 2002
  3. Heinrich Tischner, Bensheim
 
Klassische Ansicht

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