Neues vom Stadtschreiber - Das Ginsheimer Salbuch von 1669 (1)von Hans-Benno Hauf Das Ginsheimer Salbuch2 ist ein wertvolles historisches Dokument, das teilweise sehr detailliert über das Grundvermögen und die regelmäßigen Einkünfte der Pfarrei berichtet. Es wurde am 12. Februar 1669 mit ersten Eintragungen von Pfarrer Johann Conrad Nicolai begonnen. Er beruft sich auf eine 1598 von den Ysenburger Grafen erlassene Anweisung zur ständigen Besoldung der Ginsheimer Pfarrei, zu der auch der Hof in Meersheim (heute Schönauerhof) und die Pfarrfiliale Bauschheim gehörten. Über die Abgaben erhalten wir ein recht genaues Bild, was in Ginsheim um das Jahr 1600 angebaut3, welches Vieh4 gehalten wurde und welche Zahlungsmittel5 Gültigkeit hatten. Eingetragen wurden mit genauem Datum auch, wer wem welche Grundstücke vererbt hat, wie die Bezahlung der Schullehrer in Naturalien und Geld erfolgte, welche Pflichtaufgaben der Pfarrer im Hof Meersheim hatte und welche genauen Entlohnungen für jede Amtshandlung dem Ginsheimer Geistlichen verbrieft zustanden. Die Aufzeichnungen der Pfarrer Nicolai6, Kröll7 und Wickenhöfer8 in dem von Pfarrer Emil Ohly9 1889 in Darmstadt in der Werkstatt des Heinrich Lautz restaurierten Salbuchs geben Auskunft über heute so nicht mehr geläufige Gewannbezeichnungen wie „Palmenhügel, Luchwies, Krummwies, Beerlenfeld, Haugfeld, Ruden, Rothenstein oder Auf dem See“. Familienforscher können fündig werden zu „Crafft, Dreymüller, Echzell, Ebert, Flörsheimer, Förster, Gander, Hafft, Helfmann, Hildenbrandt, Horn, Hübner, Keller, Kirchner, Laubenheimer, Mayfart, Molsberg, Ortt, Rauch, Reiffenberg, Reinheimer, Scheyrer, Schmittberger, Stahl, Tieffenbach, Traudt, Vollmer, Voltz, von Schrautenbach, von Scharfenstein, Zehnß“. Quellen:
|