Neues vom Stadtschreiber ... Vor 125 Jahren ... Gute Wasserversorgung in Gustavsburg und andere Bedürfnisse

von Hans-Benno Hauf

Am 24. März 1891(1) schreiben „mit aller Hochachtung“ die Herren J. Hartens, W. Wolf, T. Unverzagt, C. Kirch, J. Schollmayer, G. Kilian, H. Stiem, A. Schwarz, A. Schneider, F. Ritzert, J. Fischer und R. Zimmermann  an die großherzogliche Bürgermeisterei Ginsheim, daß „verehrlicher Gemeinde-Verwaltung die misslichen Brunnenverhältnisse bekannt sein dürften“. Das Wasser in dem von der Hessischen Ludwigsbahn gegrabenen Brunnen entspräche durchaus nicht den Anforderungen. Überdies sei die Leitung vom Brunnen zum neuen Bahnhof im vergangenen Winter über zwei Monate zugefroren. Auch das Wasser in dem von der Brückenanstalt in der Nähe des neuen Arbeiter-Wohnhauses hergestellten gemauerten Brunnens sei nicht gut. Es sei von Kreosot(2)-Rückständen von der früheren Imprägnier-Anstalt von Otto Waldhausen beeinträchtigt, die „einen fettigen, in allen Farben schillernden Überzug erscheinen lassen“.

Der Forderung nach der Beschaffung von gutem Trinkwasser verleihen die „unterzeichneten Gustavsburger als Ortsangehörige von Ginsheim“ mit dem Hinweis Nachdruck, „zur Deckung der Gemeindelasten in dem selben Maße herangezogen zu werden, wie die Ortseinwohner selbst“ und verzichten auf eine Auflistung der von Gustavsburg eingehenden Gemeindesteuern, deren Summe ja „unschwer aus den dortigen Listen entnommen“ werden könne. Auch ergeht das Ansuchen, den anderen Bedürfnissen der Gustavsburger Einwohner mehr entgegenzukommen als seither. Um dies besser zu erreichen, schlagen die Briefunterzeichner vor, „einen der Herren Gemeinde-Räthe zu bestimmen, die Interessen Gustavsburgs wahrzunehmen und die Wünsche und Beschwerden der Gustavsburger Einwohner zur Kenntnis zu bringen.“
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1) Quelle im historischen Gemeindearchiv
2) Teeröle

 
Klassische Ansicht

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