Neues vom Stadtschreiber: Es jährt sich … der 100. Geburtstag von Otto Wenke

von Hans-Benno Hauf

Otto Wenke, geboren am 5. Januar in Schiergiswalde in der Oberlausitz, gestorben am 6. Januar 2002.

Otto Wenke absolvierte nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre. Den Zweiten Weltkrieg erlebte er an vielen Fronten als Offizier der Nachrichtengruppe und geriet in amerikanische Gefangenschaft. Dort bereitete er sich auf eine Lehrertätigkeit vor und legte in Amerika eine Prüfung ab, die er in Deutschland bestätigte. 

Als Vertriebener fand er 1946 in Ginsheim eine neue Heimat. Als Lehramtsanwärter wurde er 1947 mit der Leitung der Volksschule beauftragt. Er gründete den ersten Elternbeirat in Ginsheim und 1949 die erste Schulzeitung einer hessischen Volksschule, der "Ginsheimer Rheinschnake“. Am 6. Dezember 1956 rief er den ersten Ginsheimer Nikolausumzug der Volksschule ins Leben. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass Albert-Schweitzer 1959 in einem Brief aus dem Urwaldhospital Lambarene es gestattete, die neue Grundschule nach seinem Namen zu benennen. Noch mit 50 Jahren legte er die Realschullehrerprüfung ab. Er war mit 32 Jahren jüngster, bei seinem Ruhestand 1980 ältester Rektor in Hessen. 

Otto WenkeOtto Wenke engagierte sich im Orts- und Vereinsleben („Unser Dorf soll schöner werden“), arbeitete über Jahrzehnte im Sport- und Kulturbund. Er war Mitbegründer und von 1954 bis 1975 Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Ginsheim-Gustavsburg, ein aktiver Heimatforscher und lieferte über 150 Beiträge zur Geschichte des Ortsteils Ginsheim. Sein bedeutendstes Werk ist die Mit-Herausgabe der Chronik von Ginsheim-Gustavsburg 1976. Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist seine Berichterstattung in der Mainzer Allgemeinen Zeitung in Erinnerung. 

Seine politische Heimat war fast 50 Jahre die SPD, die er seit 1956 in der Gemeindevertretung repräsentierte, von 1985 bis 1989 als Erster Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters. 

Für seine Leistungen für das Allgemeinwohl erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen und das Bundesverdienstkreuz am Bande.

 
Klassische Ansicht

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