Neues vom Stadtschreiber ... Ein Haus, eine Scheune und ein Stall

von Hans-Benno Hauf

Am 12. Juni 16991 schreibt Georg Laubenheimer2 in Ginsheim eine Liste mit Einnahmen und Ausgaben für ein „gemeines Hauß“, das er im Auftrag der Gemeinde gebaut hat3. Finanziert wird das Haus wohl durch einen Kredit von vierzig Gulden über den Amtsschreiber von Langen, von fünfzig Gulden von Philipp Traupel für ein Grundstück im Bantzen4 und 16 Gulden, die der Schulheiß „der Gemeind vorgeschossen“ hat. Wir erfahren aus der Liste, dass ein Zimmermann5, ein Schreiner, ein Steinbrecher, Schmied, Glaser6, ein Ziegelmacher und Maurer zu bezahlen waren. Meist gegen „Bares“ aber auch mit Naturalien wie Mehl im Maltermaß7. Für einen Anbau an die Gemeindescheuer und dem Stall wurde 1737 der Bischofsheimer Zimmermeister Michael Mergel beauftragt und erhielt nach umfangreichen Arbeiten am 15. Juni des Jahres vom „Ginßheimer“ Schultheißen und dem Ortsgericht „fürtzig gülten8 an Gelt und zwey Malter Korn“ als Lohn.

Quellen:

  1. Stadtarchiv Mainz VOA 7/95
  2. Heute würde man von einem Generalunternehmer sprechen, der einen Auftrag für verschiedene Firmen bündelt, durchführt und abrechnet.
  3. Wo es stand, ist nicht erwähnt. War es am Rheinufer in Nähe der heutigen Haupt-/Stegstraße, worauf alte Quellen hinweisen?
  4. heute Bansen vor dem Hochwasserdamm
  5. Johannes Laubenheimer
  6. Glaßer aus Rüsselsheim
  7. in Mainz ca. 109 Liter
  8. 40 Gulden, eine beträchtliche Summe nach heutigem Wert
 
Klassische Ansicht

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