Neues vom Stadtschreiber ... Werderstraße in Gustavsburg

von Hans-Benno Hauf

Die Straße ist nach Johann Ludwig Werder benannt, der am 17. Mai 1808 in Narva geboren und am 4. August 1885 in Nürnberg verstorben ist. Er kam im neunten Lebensjahr nach Küssnacht, nachdem er Vater und Mutter verloren hatte. In Küssnacht ging er in die Schlosserlehre, danach mit anderen Gesellen auf die Wanderschaft, bis er in München in die damals berühmte Mannhardt'sche Turmfabrik eintrat. Dort avancierte er vom Gehilfen bis zum Konstrukteur und Werkleiter und baute die Fabrik zu einem bedeutenden Werkzeug-Maschinenbau aus. Werder erdachte eine große Anzahl von Werkzeugmaschinen und Vorrichtungen, aber auch 1867 ein neues Hinterladergewehr, das zwei Jahre später offiziell in der bayerischen Armee eingeführt wurde. Im Auftrag der bayerischen Staatsbahn entwickelte Werder die als "Werder-Maschine" bekannt gewordene 

Ludwig WerderUniversalprüfmaschine von Wagenfedern. Der begnadete Techniker und Erfinder wurde 1865 Teilhaber der Firma Klett & Co. sowie nach deren Umwandlung in eine Aktiengesellschaft Aufsichtsrat der Maschinenbau-Actien-Gesellschaft Nürnberg, der späteren MAN. Initiiert durch deren Generaldirektor Anton von Rieppel entstand ab 1910/11 in dem Nürnberger Vorort Gibitzenhof nach den Prinzipien der Gartenstädte die "Werderau" benannte Wohnanlage für Arbeiter und hohere Angestellte der MAN. Ob Johann Ludwig Werder je auf den Baustellen in Gustavsburg zugegen war, ist mir nicht bekannt. Über die Firma Klett & Co. aber hat er sicherlich indirekt am Aufbau Gustavsburgs mitgewirkt.

 
Klassische Ansicht

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