Neues vom Stadtschreiber ... Die Harteneckstraße in Ginsheim

von Hans-Benno Hauf

Elisabeth Birnbaum, am 23. Januar 1810 in Ginsheim geboren, war Haushälterin des Rechtsanwaltes Harteneck in Darmstadt, ehe sie von ihm geehelicht wurde. 

Die einzige Tochter, Luise Harteneck, geboren am 23. August 18... starb alleinstehend am 10. Februar 1896 in Darmstadt infolge einer Operation. Sie hinterließ ein Testament, in welchem sie einen ansehnlichen Geldbetrag als Stiftung mit Sitz in Ginsheim vermachte. Als Stiftungsvorstand waren der Pfarrer von Ginsheim, der Bürgermeister und ein Mitglied aus der väterlichen Familie festgeschrieben, damals ein Herr Güterexpeditionsvorsteher in Ruhe Carl Dauber aus Darmstadt. Oberaufsicht hatte das Amtsgericht Groß-Gerau. Stiftungszweck war die alljährliche Unterstützung bedürftiger, konfirmierter und fortbildungsfähiger Knaben und Mädchen aus Ginsheim. Ihnen sollte aus den Stiftungszinsen der Schulbesuch in Darmstadt finanziert werden.

Luise HarteneckWeil das Stiftungsvermogen im Laufe der Jahre auf einen Betrag zusammenschmolz, der es der Stiftung unmoglich machte, dem ursprünglichen Zweck gerecht zu werden, hatte das Amtsgericht Groß-Gerau 1969 die Auflosung der Stiftung initiiert. Ob ihrer Verdienste um die Forderung der Bildung junger Buben und Mädchen wurde die Straße zwischen Wilhelmstraße und Stegstraße in Harteneckstraße benannt.

Eine zunächst von mir angenommene Identität mit der Namensgeberin der Luise-Harteneck-Straße in Landau in der Pfalz loste sich lediglich in eine Namensgleichheit auf. Die in Landau bedachte Luise Harteneck, geboren 1872, war eine der ersten vier Landauer Stadträtinnen von 1920 bis 1924 als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei und verstarb 1949.

 
Klassische Ansicht

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