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Neues vom Stadtschreiber: "Giftfluß bei Mainz"

von Hans-Benno Hauf

Bundesweit unrühmlich bekannt macht die Zeitschrift DER SPIEGEL in der Ausgabe Nr. 18 vom 28. April 1975 den Ginsheimer Altrhein. Unter der Rubrik PRISMA ist auf Seite 166 zu lesen:

„Giftfluß bei Mainz. Seltene Metalle wie etwa Strontium, Yttrium, Rubidium und Niob führt das giftigste Gewässer Westdeutschlands, der acht Kilometer lange Ginsheimer Altrhein nahe Mainz. In seinem Schlamm entdeckten Mainzer Uni-Wissenschaftler toxische Schwermetalle in solchen Mengen, „daß selbst japanische Experten, die davon erfuhren, zurückschreckten“ (so der Geochemiker Heinz Jürgen Tobschall). So finden sich in einem Kilo Altrhein-Schlamm bis zu 110 Milligramm Quecksilber und 95 Milligramm Cadmium. Der Anteil an krebserregendem Zink erreichte einmal sogar 7841 Milligramm. Als der Welt giftigster Fluß galt bislang der Tennessee River in den USA, dessen Cadmium-Gehalt 90 Milligramm pro Kubikmeter Wasser beträgt.“

Und wie zur Bestätigung erleben wir im darauf folgenden Sommer das nächste große Fischsterben in Altrhein und Schwarzbach. Es braucht noch viele Jahre und große Anstrengungen bis die trübe, teils übel riechende Brühe sich in ein Gewässer bessert, in dem heute sogar wieder gebadet und geschwommen wird.

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