von Hans-Benno Hauf
Ein extrem strenger Winter um die Jahreswende 1783/84 verursachte 1784 einer der größten Flutkatastrophen an der Mainmündung. Im Januar ging der Main zu und war bis Februar mit einer festen Eisdecke versehen. Als das Maineis in Bewegung kam, war der Rhein noch eine Eisfläche. An der Mainmündung stellte sich das Eis und überschwemmte die gesamte Mainspitze. Als das Hochwasser am 2. März1 zurückging, blieb nur eine verwüstete Landschaft übrig2 und richtete wohl auch großen Schaden an der Ziegelhütte der Familie Gottron3, dem einzig festen Haus in dieser Zeit nahe der „Gustavsburg“ an. Die große Flut zog offenbar Maßnahmen der Gemeinde Ginsheim zum vorbeugenden Hochwasserschutz nach sich. So finden sich im Mainzer Stadtarchiv4 zwei Belege vom 16. August 1785 über den Ankauf von Grundstücken durch die Gemeinde Ginsheim. Da verkaufen der Bierbrauer, Gastwirt und „Gemeindsmann zu Ginsheim“ Ernst Philipp Reinheimer5 und seine Ehefrau Elisabeta Katarina6 sowie der Bauschheimer Schultheiß Johann Adam Wiesenecker und seine Ehefrau Elisabeta Agatha der Gemeinde Ginsheim zur „Anlegung eines Dammes gegen den Austritt des Mains“ je einen Acker in der 35. bzw. 40. Gewann „im Thalfeld“ südlich der damaligen7 Grenze zur Kostheimer Gemarkung.
Quellen:
- Das Gebäude wurde 1967 abgerissen. Auf dem Gelände steht heute eine Großtankanlage.
- Claus Daschmann in Chronik Ginsheim-Gustavsburg
- Besitzerin 1784 Juliane Gottron und Sohn Anton (IAG)
- 07/0083, übertragen durch Dr. Hildegard Kastrup
- *18.02.1748
- geb. Petermann am 29.09.1751 in Wallerstädten
- vor 1808, etwa heute Linie Pfarrer-Haus-Straße/Rudolf-Diesel-Straße bis zum Main

