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Neues vom Stadtschreiber: Motor Sport Club Ginsheim 1929

von Hans-Benno Hauf

725 Reichsmark kostet anfangs der 30er Jahre ein 200er DKW-Motorrad bei den Gebrüdern Treusch in der Ginsheimer Hauptstraße. Ein Führerschein ist noch nicht erforderlich, wohl aber für eine 500er BMW, NSU, Triumph oder Opel (in seinerzeit einer Damen- und Herrenversion). 

Wie das Bild vom 6. Juli 1930 zeigt, fand sich eine stattliche Zahl von Motorrad-Fans im 1929 gegründeten Motor Sport Club Ginsheim zu einem nicht billigen organisierten Freizeitvergnügen. Überliefert sind Vereinstreffen im Gasthaus „Stadt Mainz“[1], Clubabende im Café „Zum heiligen Geist“[2]. Höhepunkte im Vereinsleben sind Sonntagsausflüge in den Odenwald oder zum Nürburgring, aber auch Wettbewerbe im Geschicklichkeitsfahren im 1930 eröffneten Ginsheimer Stadion.

Der Verein erlebt unter Leitung des Vorsitzenden Peter Beckenhaub nur eine kurze Blüte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 sollte der MSC im NSKK (Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps) aufgehen. Doch sozialdemokratische Mitglieder zogen nach kurzen fünf Jahren des Bestehens die Vereinsauflösung vor[3]

Fahne des Vereins

[1] ehemals Mainzer Straße

[2] ehemals Stegstraße

[3] Bilder: Archiv Heimatmuseum, Text nach Wolfgang Dürr + Frank Vollet in Allgemeine Zeitung Mainz vom 23.09.1989

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