Neues vom Stadtschreiber: Anton von Rieppelvon Hans-Benno Hauf Anton von Rieppel, *17. April 1852 in Hopfau, † 31. Januar 1926 in Nürnberg, tritt 1874 nach seinem Studium am Polytechnikum[1] München in das Münchener Konstruktionsbüro der „Süddeutschen Brückenbau AG“ ein. Dort wird er von Heinrich Gerber[2] besonders gefördert und bald mit bedeutenden Aufgaben betraut. 1876 kommt er nach Gustavsburg. Als der hiesige Betriebsleiter Georg Dautel stirbt, wird Anton Rieppel die Werksleitung übertragen. Im Jahr 1884 stirbt der Seniorchef der Süddeutschen Brückenbau AG, von Kramer-Klett[3] und der Aufsichtsrat beschließt wegen der schwierigen Geschäftslage die Auflösung der Firma, geht aber auf das Angebot Rieppels ein, die gesamte Gustavsburger Anlage zu pachten und auf eigene Rechnung weiterzuführen. Unterstützt
von dem
jungen Ingenieur Wilhelm Dietz, dem späteren Professor
für Brückenbau an der Technischen Hochschule
München, gelingt es Rieppel, die Werksbilanz entscheidend zu verbessern und Gewinne
zu erzielen. Gustavsburg wird allmählich zu einem modernen Werk für Brücken-,
Stahlhoch- und Stahlwasserbau. Unter Leitung von Rieppel entsteht die Talbrücke
bei Müngsten[4] mit dem
1897 patentierten „Rieppel-Träger“. Er gründet zusammen mit Heinrich Gottfried
Gerber[5]
di e „Gustavsburger Schule“ des Stahlbrückenbaus. 1892 wird er zum alleinigen
Vorstand der „Maschinenbau AG Nürnberg“ berufen. Nach der Fusion mit der
„Maschinenfabrik Augsburg“ ab 1898 leitet er gemeinsam mit Heinrich von Buz die
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg. Seit 1913 alleiniger Generaldirektor des
Konzerns, erwirbt die Gutehoffnungshütte
1920 die Aktienmehrheit der MAN, wo Anton von Rieppel zum 31.12.1920
ausscheidet und sich auf seinen Landsitz am Tegernsee zurückzieht. Bis zu seinem Tod bleibt er noch Aufsichtsratsmitglied bei der Siemens-Schuckertwerke GmbH. Quellen: Bild in Wikipedia, Text nach Geschichte & Heimat, 69. Jahrgang Nr. 4 vom April 2002
[1]
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