Neues vom Stadtschreiber: Schwestern im Widerstandvon Hans-Benno Hauf Juliane Mann geb. Ott* 19.04.1900 in Gustavsburg , + 22.06.1982 in Gustavsburg Juliane Mann geb. Ott verzog nach Berlin, wurde dort in
Folge ihrer politischen Tätigkeit am 2.2.1938 verhaftet und wegen Vorbereitung
zum Hochverrat angeklagt. Nach drei Monaten in Berlins
Untersuchungsgefängnissen wurde das Verfahren eingestellt. Udo Grühn[1], kommunistischer
Jugendführer und als Widerstandskämpfer zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt,
bescheinigte Juliane Mann, dass sie „durch die Unterstützung meiner Tätigkeit
zur Widerstandsbewegung gehörte und es lediglich ihrer Standhaftigkeit zu
verdanken war, daß sie aus der U-Haft wieder entlassen werden konnte“. Sie stand von da an unter
Beobachtung. Im Frühjahr 1939 wurden Hausdurch-suchungen gemacht. Ihr Mann war in
dieser Zeit an einer Lungenfistel gestorben. So löste sie Ende April 1939 die
Berliner Wohnung auf, war fünf Wochen in Jugoslawien und ließ sich im Juni 1939
in Frankfurt am Main nieder. Später zog sie nach Gustavsburg zurück. Dort
arbeitete sie nach dem Krieg in der Gemeindeverwaltung. Friederike „Friedel“ Maria Minna Ott geb. am 22.04. 1902 in Mainz, gest. am 26.01.1997 in Gustavsburg Friederike „Friedel“
Maria Minna Ott, wohnhaft vor der Verhaftung in
Mainz-Gustavsburg, Tannenbergstraße 1, wurde
am 9. September 1937 in Gustavsburg von der Gestapo Mainz festgenommen
und verbrachte vom 30.09. bis 16.12.1937 in der Justizvollzugsanstalt Mainz.
Sie stand im Verdacht, dem KPD-Funktionär Udo Grühn im
Sommer 1934 mehrmals Unterkunft gewährt zu haben und ihm bei der Beschaffung
eines Quartiers in Berlin behilflich gewesen zu sein. Am 21. Dezember 1937
verurteilte sie der Strafsenat des Oberlandesgerichts
Kassel in dem Verfahren gegen Adolf Graf und andere wegen „Beihilfe zur
Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens zu 9 Monaten Gefängnis, die
sie zunächst in Kassel, dann in Mainz bis 9. Juni 1938 verbüßte. Die
begonnene Ausbildung an der
Städel-Kunstschule in Frankfurt am Main, Abteilung Meisterschule für
Entwurfsschneiderei, durfte sie trotz guter Leistungen nicht mehr aufnehmen. Frau
Ott lebte nach 1948 in Gustavsburg. Quellen:
[1] Im April 1945 durch die US-Armee aus dem Zuchthaus Ahlen bei Hannover befreit |