Neues vom Stadtschreiber: Kreisrätliches Missfallenvon Hans-Benno Hauf Am 16.Juli 1889 macht der großherzogliche Kreisrat Löw seinen Unmut über die großherzogliche Bürgermeisterei Ginsheim deutlich Luft. Schon oft und auch heute wieder hat er feststellen müssen, dass Berichte beziehungsweise Akten in Dienstangelegenheiten aus Ginsheim in verschiedenen Couverten am gleichen Tag gesondert frankiert das Kreisamt erreichen, wodurch „Ihrer Gemeinde bzw. dem Staate viele unnöthige Portokosten erwachsen, die erspart werden könnten, wenn Sie die verschiedenen Briefe zu einer Sendung vereinigen würden. Indem wir Ihnen unser Mißfallen hierüber zu erkennen geben, sprechen wir die bestimmte Erwartung aus, daß Sie für die Folge alle an uns bzw. nur eine Adresse bestimmten Postsachen nur in einem Umschlage absenden und überhaupt auf möglichste Portoersparnis bedacht sein werden“. Ob der sich im 26ten Amtsjahr waltende Bürgermeister Philipp Schneider VII. der Rüge Beachtung schenkte oder geflissentlich hinwegsah? Aktenkundig jedenfalls hat er es nicht gemacht. Erwin Freiherr von Löw zu Steinfurth[1], zunächst in Justiz und Diplomatie tätig, bis 1884 für das Großherzogtum Hessen im Deutschen Reichstag, wurde am 01. Dezember 1885 zum Kreisrat in Groß-Gerau ernannt und führte dort bis zu seiner Pensionierung am 19. Mai 1900 die kommunale Aufsicht. [1] * 2.
11.1841 Darmstadt ; † 17.10.1914 Darmstadt |