Neues vom Stadtschreiber: Rheingoldvon Hans-Benno Hauf Kurz nach
dem Zweiten Weltkrieg beginnt nach und nach das gesellschaftliche Leben im Ort.
Es kommt zu Wiedergründungen der Sport- und Kulturvereine. In den Sälen Meixner[1]
und Peter Schäfer[2]
erklingen erste Konzerte. In der Turnhalle organisiert die Sport- und
Kultur-Gemeinde 1948 die „Ginsemer Kerb“, ein Jahr später singen die „Ginsemer
Mädcher“ unter Leitung von Georg Dauborn mit großem Erfolg auf den Bühnen der
Mainzer Fassenacht. Das beginnende Wirtschaftswunder ermöglicht bei kleinem
Geld die Teilnahme an Veranstaltungen zum Vergnügen mit Unterhaltung und Tanz. Gefragt ist gute Musik mit beliebten und zeitgemäßen Melodien. Und das können sie, die Ginsheimer Peter Kunz am Schlagzeug, Emil Trollmann mit der Trompete, Ludi Lenk am Akkordeon, Emil Malkmus am Bass, der Bischofsheimer Klavierspieler Kämmerling und der Bauschheimer Posaunist Josef Strauß. Lore und Margarethe Kunz nähen die Erkennung auf die Wimpel für die Notenständer. Bis Mitte der 1960er Jahre ist seit 1952 die Kapelle „Rheingold“[3] ein gern gebuchter Fröhlichkeitsgarant bei Familienabenden, Maskenbällen, Fastnachtssitzungen, Silvesterbällen und oft selbst organisierten Tanzabenden an Wochenenden und Feiertagen. Einen stattlichen Vorgänger hat die Kapelle „Rheingold“ mit dem Musikverein Rheingold Ginsheim, der 1929 ausweislich der historischen Aufnahme von Wilhelm Fauth an Ostern 1929 auf dem Platz vor der Schule Ecke Gartenstraße und Schulstraße sein erstes Platzkonzert gibt. Anfang der dreißiger Jahre bilden die Musiker Ernst Malkmus[4], Georg Dauborn[5], Wilhelm Schalk[6], Wilhelm Rauch[7], Wilhelm Wucher[8], Jakob Schnecko[9], Karl Schalk[10] und Peter Bender[11] Senior die Ginsheimer „Original Jazz-Band“, wie auf dem Schlagzeug mit Recht selbstbewusst bezeugt ist. [1] Neckarstraße |