Neues vom Stadtschreiber: Rottenhausvon Hans-Benno Hauf Das
unter Denkmalschutz stehende Häuschen aus gelbem Klinker mit aus Sandstein
gefertigtem Fenstergewand und Satteldach außerhalb von Ginsheim am Schwarzbach dient
früher als Unterstand und Behausung für Werkzeuge, Lampen, Sandsäcke und Karren
für die Rotten, jene Bürger, die von der jeweiligen Gemeinde zur Sicherung der Deiche als
Dammwachen eingesetzt sind. Bezeugt wird dieses lokalhistorische Kuriosum durch den dort befindlichen Sandstein[1] mit der Beschriftung
„Rotten Stein“, „Bauschheim“ (N) und „Astheim I“ (S) auf Astheimer Gemarkung an
der Grenze nach Bauschheim und nur wenige Schritte von der Ginsheimer Gemarkung
entfernt. Das Dammwachthaus (auch Rottenhaus bezeichnet) steht im Eigentum des
Landes Hessen und wird vom staatlichen Wasserbaumt des Regierungspräsidiums
Darmstadt (RP) verwaltet. Schon vor 1990 wird es vom RP der Gemeinde Trebur zur Nutzung und Unterhaltung überlassen, die es den
Ginsheimer Pfadfindern (VCP) zur Nutzung
als „Hexenhäuschen“ zur Verfügung stellt. Nach erheblichen Schäden durch
Vandalismus ist seit 1992 der Stadt Ginsheim-Gustavsburg durch Mietvertrag die
Unterhaltungspflicht übertragen und erneut den Pfadfindern die Nutzung
gestattet. Leider lässt sich bis heute nicht feststellen, wann genau der Bau
erfolgte[2]. Wahrscheinlich aber nach
dem Jahrhunderthochwasser 1882/1883, als die Dämme auf sechs Meter erhöht
wurden. [1] 2006 von Horst Seil, Sigi Nachtmann, Alfred Rauch aus Ginsheim und Horst Guthmann ausgegraben und neu gesetzt [2] Nach einem Bericht der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 29.05.1982 im Jahre 1895 |