Neues vom Stadtschreiber: Schule für Lernbehinderte

Stadtschreiber
 

von Hans-Benno Hauf

In die durch Fertigstellung der Integrierten Gesamtschule Mainspitze frei werdenden Räume der Georg-August-Zinn-Schule zieht am 13. November 1972 die Sonderschule für Lernbehinderte[1] ein. 

Hier stehen sieben Klassenräume, ein Naturkunderaum, ein Werkraum und eine Lehrküche im Kellergeschoss sowie ein Nadelarbeitsraum und ein Filmraum zur Verfügung. Leiter der nun auch Georg-August-Zinn benannten Sonderschule ist Direktor Lothar Nitzsche. 

In den Folgejahren entwickelt sich die Schule kontinuierlich weiter. 1994 erhält sie von der Kreisverkehrswacht die Erstausstattung zur Einrichtung einer Fahrradwerkstatt, die für viele Jahre fester Bestandteil im Schulprogramm wird. Immer wieder auf sich aufmerksam macht die seit langem bestehende Theater-AG, die 1996 unter Leitung von Ulrike Wied-Luthers eine „Tanzreise durch Asien“ aufführt. 

Am 15. September 1998 wird Jutta Petersohn zur Leiterin der Georg-August-Zinn-Schule ernannt, die sie nach dem Ruhestand von Lothar Nitzsche bereits seit zwei Jahren kommissarisch leitet. Sie initiiert einen jährlichen Kunstmarkt, der viel Beachtung findet und zu einer jährlich regelmäßigen Veranstaltung wird. Vom Hessischen Kultusministerium 2001 als „fahrradfreundliche Schule“ ausgezeichnet, kann sich die Schule über eine Förderung in Höhe von 2.000 Mark freuen. Nach einjährigen Renovierungsarbeiten durch den Schulträger Landkreis Groß-Gerau für rund 1,5 Millionen Euro erfolgt 2003 die Wiedereinweihung. Ausgesprochen guten Zuspruch finden die Hobby-Künstler-Ausstellungen und der vielfältige Ostermarkt 2004, nach dem die Schülerinnen und Schüler einen Teil ihres Gewinns für die Straßenkinder in Brasilien spenden. Im Jahr 2007 vertreten Saraw Gergis, Sascha Riehl, Mazlum Akince und Dennis Urbainczyk die Schule beim bundesweiten Schülerkochwettwerb. 

Zum hundertsten Geburtstag „Schule in Gustavsburg“ im Jahr 2009 ist die Georg-August-Zinn-Schule eine Einrichtung für 70 Kinder mit besonderem Förderbedarf, betreut durch zehn Lehrkräfte und der Schulleiterin Jutta Petersohn. Sie wird 2. Preisträger der Herbert-Quant-Stiftung für den interkulturellen Beitrag „Komm, reich mit deine Hand“ im Rahmen des Wettbewerbs „Schulen im Trialog – Europäische Identität und kultureller Pluralismus“. Sie bekommt im Juli 2014 das Zertifikat „Ernährungs- und Verbraucherbildung“, weil die Lehrerinnen besondere Qualifizierungsmaßnahmen absolvieren. Noch einmal besondere Aufmerksamkeit erfahren dreißig Hobbykünstler mit vielfältigen und attraktiven Kreationen beim 31. Hobbykünstlermarkt im November 2017. 

Nach einer hessischen Schulreform werden 2017 alle Sonderschulformen überflüssig, so auch in Gustavsburg, wo noch 50 Kinder von neun Lehrkräften betreut werden. Endgültig eingestellt wird der Schulbetrieb für Lernbehinderte Kinder am 31. Juli 2019.



[1] zuvor seit Schuljahr 1968/69 an der Theodor-Heuß-Schule Bischofsheim

 
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