Neues vom Stadtschreiber: Dreck und Schlammvon Hans-Benno Hauf „Die Bahnstraße[1] befindet sich in einem jeder Beschreibung spottenden Zustande. Zentimeter hoher Schlamm bedeckt die Straße. Die Gutmütigkeit des benutzenden Publikums ist geradezu bewundernswert. Doch so kann es nicht weitergehen! Schuhe und Kleider, bei den derzeitigen Preisen kaum erschwinglich, werden in einer Weise abgenutzt, wie man es nachgerade von dem hohe Steuern zahlenden Publikum nicht verlangen kann. Täglich gehen Tausende[2] durch den Dreck, holen sich außer durchnässten schmutzigen Schuhen, verdreckten Beinkleidern, möglicherweise noch Krankheiten. Wir ersuchen im Einvernehmen mit dem Betriebsrat, der Direktion der M.A.N. die Bitte vorzutragen, gemeinsam mit den ortsansässigen Firmen beim Kreisamt Groß-Gerau, gegebenenfalls bei der Hessischen Regierung dahingehend vorstellig zu werden, daß umgehend ein gepflasterter oder asphaltierter Bürgersteig angelegt wird.“ Unterschrieben von 249 Gustavsburger erbosten Bürgern, adressiert an den Angestelltenrat der M.A.N. Gustavsburg am 20. Februar 1922[3]. Es sollte noch sechs Jahre dauern, bis der Protestbrief Gehör findet. Am 26.11.1928 beschließt der Gemeinderat, daß die Bahnstraße einen erhöhten Fußweg mit Gassenpflaster erhalten soll. [1] heute Erzbergerstraße |