Neues vom Stadtschreiber: Kalamität und Umgehungsstraßevon Hans-Benno Hauf Auf einen Kilometer lang besteht 1955 die Darmstädter Landstraße in Gustavsburg aus den Bundesstraßen 26 und 43 und wird alleine durch den ständig anschwellenden Kraftverkehr von rund 1300 Fahrzeugen mit rasant steigenden Unfallgeschehen[1] zur im öffentlichen Bewusstsein empfundenen katastrophalen Kalamität[2]. Der Polizeiposten befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft mit fortlaufend durchgeführten Überwachungsmaßnahmen. Laut wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Stundenkilometer und die Anordnung eines Parkverbotes auf der Strecke gefordert. Reporter Hans Barth stellt[3] die Frage, wann endlich die Verantwortlichen mit aller Entschlossenheit eine befriedigende Lösung herbeiführen. Nein, eine schnelle Notlösung will er nicht. Bis zur Projektierung einer allen Anforderungen gerecht werdenden Umgehungsstraße sollte seiner Meinung nach – ähnlich wie in Kostheim – ein Einbahnstraßenverkehr eingerichtet werden, und zwar dergestalt, dass die Dr.-Herrmann-Straße entlang der Bahnlinie bis zur Höhe des Schalthauses[4] hin verlängert wird und eine etwa 500 m lange Überbrückung des Kupferbachs erforderlich werde. Der Verkehr könne dann von der Kostheimer Mainbrücke über diese Straße umgeleitet werden, während aus Richtung Frankfurt und Darmstadt kommende Fahrzeuge weiterhin die Darmstädter Landstraße zur Mainbrücke befahren. Zur Finanzierung der „Umgehungsstraße“ nimmt Hans Barth nicht die Gemeinde, sondern wegen berechtigtem, überörtlichem Allgemeininteresse die hessische Landesregierung in die Pflicht. Die damals kühnen Ideen blieben bis heute nur eine Vision. |