Neues vom Stadtschreiber: Heinrich Schwamb - Schmied, Schlosser und ein Haushaltswarengeschäft

 

von Hans-Benno Hauf

Schon 1928 kann der junge Unternehmer sich an der Erneuerung der Straßenbeleuchtung[1] in Ginsheim einbringen. Seine Schmiede  in der Rheinstraße 45 ist modern aufgestellt und leistungsfähig. Das Bild[2] aus dem Jahr 1926 zeigt ihn mit seiner Frau Katharina, geb. Reinheimer. Er ist gefragt für seine Eisenwaren und Schlosserarbeiten.

Nach dem Zeiten Weltkrieg wirbt er mit Geschenkartikeln für alle Gelegenheiten, Haushaltswaren, Haus- und Küchengeräten. Auch Badewanne, Toilettenschüsseln und Heißwasserboiler sind in seinem Angebot. Später kommen Öfen, Herde, Gartengeräte und WMF-Erzeugnisse hinzu. Auch erhält er die Erlaubnis, im Hausartikelgeschäft Feuerwerkskörper zu verkaufen[3].

In den 60er Jahren arbeitet nach dem Tod von Heinrich Schwamb[4] bei dessen Schwiegersohn und Nachfolger Hellmuth Raiss ein Schlossergeselle vierzig Stunden in der Fünf-Tage-Woche bei einem Lohn von 2,80 Mark pro Stunde. Wer im Ort auf der Suche nach Sicherheitsnadel, Schrauben, Werkzeug, Kartenspiel, Kinderspielzeug oder was es auch immer ist, beim Schwambs Tochter Margarethe zu fragen lohnt immer. Im Familienunternehmen wird nicht nur das Eisen, sondern auch die Liebe von Verkäuferin Elli und Geselle Brian mit einer Hochzeit geschmiedet. 

Während die Schlosserei und Schmiede in den achtziger Jahren schließt, führt Enkelin Ursel von Lonski das Traditionsgeschäft bis zur Aufgabe am 31.07.2004 weiter. Im Februar 2020 werden Haus, Laden und Werkstatt abgerissen. Es entstehen acht Wohnungen mit Balkon, Aufzug und Parkplätzen im Innenhof.



[1] Protokoll Gemeinderatssitzung 08.02.1928
[2] Bilder mit frdl. Genehmigung von Enkelin Ursel von Lonski
[3] am 19.01.1967
[4] gestorben 02.04.1955

 

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