Ein Zeichen der Solidarität am Jahrestag des Angriffs auf die UkraineDen Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine nahm die Stadt zum Anlass, eine öffentliche Gedenkveranstaltung durchzuführen. Die knapp einstündige Veranstaltung begann mit dem Hissen der „Bürgermeister-für-den Frieden-Fahne“ und wurde musikalisch von dem ukrainischen Musik-Duo Katia Shostak (Gesang) und Nikita Bratus (E-Piano) - siehe Foto - eingerahmt.
Bürgermeister Thorsten Siehr machte deutlich, dass der seit einem Jahr erbarmungslos geführte Krieg in der Ukraine nicht vergessen ist und zu keinem Zeitpunkt zur Gewohnheit werden wird: „Nur, weil er schon ein Jahr tobt, wird er nicht zur Gewohnheit, nur, weil die Menschen schon ein Jahr leiden, wird ihr Leid nicht kleiner, ganz im Gegenteil.“ Melanie Wegling verwies auf die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit von Bund, Land und Kommunen und betonte gleichzeitig, dass das ehrenamtliche Engagement für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen unverzichtbar sei: „Viele, viele Menschen helfen schnell und unkompliziert mit einem Schlafplatz, mit Kleidung … Sie engagieren sich in der örtlichen Sozialberatung, in der Essensausgabe oder in der Nachbarschaftshilfe. Allen beteiligten möchte ich dafür herzlich danken“. Einige der Mitbürgerinnen, die Melanie Wegling mit ihren Worten im Blick hatte, berichteten danach in bewegenden Worten, wie ihr Engagement in der Hilfe für Geflüchtete konkret aussieht. Mehak Asif vom Caritaszentrum Kelsterbach sprach, in Vertretung für das Stadtteilzentrum Bebel13, Gustavsburg, über die Auswirkungen auf die Sozialberatung und die Herausforderungen für die kommunale Sozialarbeit. Gabriele Fladung, Vorstand der Tafel Mainspitze e.V., berichtete anschaulich über den seit Kriegsbeginn deutlich erweiterten Kundenkreis der Tafel, da viele der aktuell 151 in der Mainspitze aufgenommenen Geflüchteten deren Angebot intensiv nutzten. Die ehrenamtliche ukrainische Mitarbeiterin der Tafel, Ella Schneider, die bereits seit vier Jahren in Deutschland lebt, hob hervor, wie positiv sich gemeinsame Aktivitäten auf die Psyche der Geflüchteten auswirkt. Für die Flüchtlingshilfe Mainspitze e. V. sprachen Dörte Numsen und Sabine Kelm. Sie informierten, wie sich ein als Multi-Kulti-Treff gedachter Kindernachmittag im Gemeindesaal der evangelischen Kirche Ginsheim zu einer wichtigen Anlaufstelle für geflüchtete Familien entwickelt hat. |