Paddy Goes To Holyhead auf großer Jubiläums-Tour: Gastauftritt in den Burg-Lichtspielen„Ich glaub‘ wir gehen noch ‘mal raus“. Paddy Schmidt, Kopf und Namensgeber der Band „Paddy Goes To Holyhead“, stellte gleich klar, wo die Musik spielen sollte: auf – und nicht vor – der Bühne der Burg-Lichtspiele. Hatte das Publikum in GiGu doch tatsächlich übersehen, dass die Band bereits dort stand und loslegen wollte. Und so trat die Band noch einmal ab, nahm einen zweiten Anlauf und erhielt den Begrüßungsapplaus, den sie zuvor vermisst hatte. Im Rahmen ihrer Tour zu ihrem 35-jährigen Bestehen hatte Guido Conradi, Leiter des städtischen Kulturbüros, „Paddy Goes to Holyhead“ für einen Gastauftritt in den Burg-Lichtspielen in Ginsheim-Gustavsburg gewinnen können. Vor ausverkauftem Haus bewiesen Paddy Schmidt (Gesang, Gitarre, Mundharmonikas, Flöte), Almut Ritter (Geige, Concertina, Flöte) und Uwe „Uhu“ Bender (Bass, Gesang), warum ihnen zu Recht ein fester Platz in der nationalen Folk-Szene zukommt. Das Trio begeisterte sein Publikum mit einem gekonnten Mix aus Cover-Songs und eigenen Stücken. Über zwei Stunden, lediglich unterbrochen von einer kurzen Pause, spielte die Band genau das, was von ihr erwartet wurde: ehrlichen (Irish)-Folk vom Feinsten. Jeder der drei Akteure trug dabei seinen ganz eigenen Teil zu einem rundum gelungenen Musikabend bei. Besonders beeindruckt dürfte aber die lokal verwurzelte Almut Ritter haben, deren Virtuosität auf der E-Geige beispiellos war. Unter den 25 Songs des Hauptprogramms waren auch viele bekanntere, bei denen die Band auf etwas mehr Textsicherheit gebaut hatte. Und so sprach Paddy das aus, was viele wohl schon selbst erkannt hatten: „Wahnsinnige Textlücken“ attestierte der Band-Leader dem Ginsheim-Gustavsburger Publikum. So angestachelt, erhob sich dann doch das eine oder andere Stimmchen und die gänzlich Textschwachen summten wenigstens mit. Der stetig wachsenden Stimmung tat das keinen Abbruch. An Zugaben waren am Ende ganze fünf fällig, bis sich das
Publikum zufriedengab und die Band schließlich gehen ließ. Bei der Auswahl der
Bonus-Stücke hatte Paddy erneut auf stimmliche Unterstützung gehofft. „Das
könnt Ihr doch auch noch“ fragte er leicht zweifelnd, als er als Zugabe Nummer
3 die berühmten „Streets of London“ anspielte. Ja, wenn man ehrlich bleiben
will: Einige "trainierte" Gäste konnten es noch. Zugabe Nummer 4 „Whiskey in the Jar“, der
irische Gassenhauer schlechthin, machte weitere Kehlen frei. Und der finale Song? Der Balladen-Klassiker „A last Song“ brachte
Sangeswillen und Begeisterung dann doch noch zusammen. Bei so viel Begeisterung fiel es Paddy Schmidt denkbar leicht, dem restlos zufriedenen Publikum eine Wiederkehr im nächsten Jahr in Aussicht zu stellen. Dem Kulturbüro dürfte eine erneute Einladung des Erfolgsgaranten ähnlich leichtfallen. Dr. Carola Vogel Originalgröße ![]() Originalgröße ![]() Originalgröße ![]() Originalgröße ![]() |