Zwischen Schrumpffolie und Fußball, oder, Sommerferienspiele im Dauerregen

Ferienspiele 2023
 

Die Vorfreude auf die Sommerferienspiele war bei allen Beteiligten groß: Das Team des Kinder- und Jugendbüros (KiJu) hatte unter der Leitung von Luisa Ferner und Oliver Diehl ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet und dabei einen klaren Schwerpunkt auf Aktivitäten in der freien Natur gelegt.

Schließlich galt es einen Plan zu entwickeln, bei dem in der ersten Woche 119 und in der zweiten Woche 94 Kids auf ihre Kosten kommen sollten. Aber, wie das mit Plänen so ist, sie müssen sich in der Praxis bewähren. Doch dagegen sprach eindeutig das mehr als durchwachsene Wetter, das ausgerechnet zum Zeitpunkt der Ferienspiele verrücktspielte. Nach den Hitzerekorden der letzten Jahre war nicht absehbar, dass die Ferienspiele in eine besonders regenreiche Periode fallen würden, die einen Großteil der Outdoor-Aktivitäten unmöglich machen sollte. Ein Plan B war gefragt und das schnell.

Mit bewundernswerter Kreativität und nahezu unerschöpflicher Energie reagierte das KiJu-Team mitsamt seiner mehr als 10 Helfer*innen auf die Herausforderung und entwickelte zahlreiche angepasste und neue Ideen. Viele Termine, die mit lokalen Vereinen vereinbart waren, mussten gecancelt werden, doch dafür entstand ein flexibles Konzept an Aktionen, die, wetterangepasst, in Innenräumen oder eben doch im Freien stattfinden konnten.

Ein Großteil der Angebote fand in und um das Kinder- und Jugendzentrum und die Sporthalle der IGS in Ginsheim statt, während weitere im Zentrum aller Generationen (ZAG) in Gustavsburg durchgeführt werden konnten. Ein großes Plus war der Skatepark, der nach Reparaturarbeiten in der einen oder anderen Regenpause zum Austoben genutzt werden konnte.

Auch an einigen Ausflügen konnte festgehalten werden, darunter ein Höhepunkt der Ferienspiele: die Abschlussfahrt zum Freizeitpark in Steinau. Und manche Alternativangebote, wie etwa die Besuche des Indoor Spielparks in Mainz, die als Ersatz für Freibadbesuche herhalten mussten, sorgten für leuchtende Kinderaugen.

Gleichermaßen hoch im Kurs standen Bastel- und Sportangebote, die gleichermaßen gut angenommen wurden.

Bastelaffine Jungs und Mädchen fanden sich beispielsweise regelmäßig um die beiden Teamer Sinan Ferner und Okan Günes ein, die ein handwerklich anspruchsvolles Projekt begleiteten. Die Betreuer hatten es sich zum Ziel gesetzt, die ramponierte Snack-Bar des KiJu durch eine neue zu ersetzen. Dafür hatten sie im Vorfeld zahlreiche Vorbereitungen getroffen: Holzplatten, Werkzeug und Farbe organisiert, ein Motiv für die Frontplatte entwickelt und es auch schon vorgezeichnet. In wechselnder Besetzung gesellten sich Kinder zu ihnen, die das Motiv liebevoll ausmalten und beim Zusammenbau der Konstruktion tatkräftig unterstützten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Doch auch das Basteln mit „Schrumpffolie“ fand begeisterte Anhängerinnen und Anhänger. Zu den Fans zählte die neun Jahre alte Leni, die sich besonders freute, wenn sie kleine Kunstwerke aus Schrumpffolie anfertigen durfte. Schrumpffolie? Das verlangt nach einer Erklärung. Als Schrumpffolie bezeichnet man eine transparente Folie, die entweder Motive zum Ausmalen vorgibt oder, in Blanko-Form, mit eigenen dekoriert werden kann. Die einzelnen Motive werden dann ausgeschnitten und kurz im Backofen erhitzt, wo sie auf etwas mehr als die Hälfte ihrer Ausgangsgröße zusammenschrumpfen. In kürzester Zeit halten die kleinen Künstler*innen Gegenstände in Händen, die sie als Schlüsselanhänger, Schmuck oder ähnliches einsetzen können. So entstehen feste Objekte, wie etwa das hübsche Einhorn, das Lenis Freundin Luisa gezaubert hat.

Während Leni, die nach dem Sommer in die vierte Klasse kommt, bereits häufiger Gast der Ferienspiele war, war es für den künftigen Drittklässler Johann eine Premiere. Als Frankfurt- und Liverpool-Fan favorisierte er klar die sportlichen Angebote, ganz besonders das Fußballspielen. Sein kleiner Wermutstropfen: die Bänder, die er „zu krass strapaziert hat“. Das Spielen von „Minecraft“ auf der X-Box bot ihm daher eine gute Möglichkeit zu regenerieren.

Nach zwei regenreichen und dennoch rundum schönen Ferienspielwochen trennten sich Teamer und Kinder. Für viele steht es außer Frage: wir sehen uns wieder!

 

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