GiGu macht's: Stadt informiert über Mobilitätswende

Veranstaltung "GiGu macht's. Mobilitätswende"
 

Zur Veranstaltung "GiGu macht's. Mobilitätswende in Ginsheim-Gustavsburg" begrüßte Bürgermeister Thies Puttnins-von Trotha alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Dienstag in den Burg-Lichtspielen in Gustavsburg.

Er betonte, wie wichtig das Thema für die Stadt sei und zeigte auf, dass der Verzicht eines Autos keinesfalls der Verzicht von Lebensqualität bedeute. Vielmehr sei es wichtig, Konzepte für eine nachhaltigere Mobilität zu erstellen – bei denen das Rad und der öffentliche Personennahverkehr in den Vordergrund rücke. So freue er sich, dass nun die Mittelpunktschule in Trebur besser angebunden sei und im kommenden Jahr insgesamt acht Leihrad-Stationen der MVG MeinRad nach Ginsheim-Gustavsburg kommen. Auch er als Bürgermeister und Verwaltungschef versuche mit gutem Beispiel voranzugehen. Den Fuhrpark habe er sowohl privat als auch dienstlich verkleinert und dafür E-Bikes angeschafft. Für die Fälle, für die ein Auto gebraucht wird, setzt er vorallem auf E-Autos. "Ladesäulen wurden in Ginsheim-Gustavsburg schon installiert. Dies soll aber erst der Anfang für weitergehende Maßnahmen sein", so der Bürgermeister.

Die anschließenden Podiumsdiskussionen und Kurzfilme fokussierten sich besonders auf Informationen zu Car-Sharing und Radfahren. In einem Impulsvortrag von Professor Dr.-Ing. Volker Blees wurde deutlich, dass der Raumbedarf von PKWs nie vollständig gedeckt werden kann, egal welcher Art das Auto ist. Auf Dauer sei die Lösung in gesamtheitlichen Verkehrskonzepten zu denken, bei denen der öffentliche Personennahverkehr, das Rad und Car-Sharing-Autos in den Vordergrund rücken. Dies bestätigte ein Teilnehmer der Diskussionsrunde zum Thema Car-Sharing, Johannes Mattmann, Gründer eines Start-Up-Unternehmen, der dies privat und für sein Unternehmen nutzt. Er sieht eindeutig Vorteile darin. Mattmann: "Man ist total flexibel, spart Geld, muss sich weniger um einen eigenen Fuhrpark kümmern und reduziert so auch gleichzeitig seinen CO2-Fußabdruck". Für die Zukunft wünscht er sich einen Ausbau des Systems, damit es noch einfacher wird, ohne eigenes Fahrzeug mobil zu sein. Dass Ginsheim-Gustavsburg die Projekte MVG MeinRad und Car-Sharing im kommenden Jahr aktiv angehen möchte, begrüßt er.

Andreas Hummel, Fachbereichsleiter im Rathaus, nutzt neben seinem Rad selbst die alternativen Mobilitätsangebote und setzt bei der Überzeugung auf die jungen Leute: "Wünschenswert wäre es, wenn wir wieder einen Begegnungsraum Straße hätten, in dem das Auto nicht dominiert und wieder Ball gespielt werden kann". Unter der Leitung von Moderatorin Kristina Oldenburg waren weitere Podiumsdiskussionspartner: Norbert Kühn von den örtlichen Wohnungsunternehmen, Andreas Hornig von der Car-Sharing-Firma book-n-drive mobilitätssysteme, Nils Böttge vom Fachzentrum Nachhaltige Urbane Mobilität des Landes Hessen, Reinhold Becker als aktiver Radpendler aus Ginsheim-Gustavsburg, Jochen Erlhof von MVG MeinRad und Eric Kruzycki vom Verkehrsclub Deutschland.

Am Mittwoch, 16. Oktober, wird in Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Mobilitätswende der Film "Bikes vs. Cars" in englischer Sprache mit deutschem Untertitel gezeigt. Los geht es um 20 Uhr in den Burg-Lichtspielen Gustavsburg. Der Eintritt ist frei.


Fakten zu PKW und Rad

  • Ein Car-Sharing-Auto kann in Verbindung mit dem ÖPNV 20 private PKWs ersetzen. 
  • Ein Rad kann auf Strecken bis zu 8 km in der Stadt genauso schnell sein wie ein Auto.
  • Für Autos entstehen in einem Haushalt pro Monat genauso viel Ausgaben wie für Essen, Trinken und Genussmittel.
  • Ein PKW-Parkplatz hat heute die Größe eines Kinderzimmers.
  • Ein Auto steht durchschnittlich 23 Stunden am Tag und ist nur eine Stunde in Benutzung.
  • Autos und Flugzeuge verursachen mit Abstand die größten Kosten für Folgeschäden.
 

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