Neues vom Stadtschreiber: Johann Wilhelm Ernst Wägnervon Hans-Benno Hauf Johann Wilhelm Ernst Wägner wurde am 16. September 1800 als Sohn eines Hofjägers in Darmstadt geboren. Zunächst besuchte er eine Privatschule, danach das Gymnasium, wo so bekannte Männer wie Kriegk, Gervinus und Justus Liebig seine Mitschüler waren. In den Jahren 1820 bis 1823 studierte er in Gießen Theologie. Gründlichkeit in der Forschung und außergewöhn-liches Talent für eine populäre Geschichtsschreibung des klassischen Altertums zeichnen seine Literatur- veröffentlichungen aus1. Er gilt als bedeutender Jugendschriftsteller im deutschsprachigen Raum. Für Ginsheim – fast in Vergessenheit geraten – verfasste er die erste „Ortschronik von Ginsheim im Kreis Groß-Gerau, Großherzogtum Hessen angefangen im Jahre 1858“2, auf die sich Otto Wenke 1976 in weiten Teilen stützen konnte. Wägner stiftete am 3. 2. 1844 ein Schiedsgericht3, gründete 1849 den ersten Ginsheimer Leseverein und 1854 einen Armenverein4 mit dem Ziel, nicht Bettelbrot zu verteilen sondern den Armen in den Wintermonaten durch Arbeiten wie Spinnen und Stricken Verdienst zu verschaffen. Unter seiner Leitung feierte das Dorf das 100. Kirchweihfest 1846 an drei Tagen mit Gottesdienst, Festzug, Spielen und einer Wettfahrt der Schiffer. Wägner weihte am 12.9.1847 den neuen Friedhof5 und zeichnete für die grundlegende Renovierung und Wiedereinweihung der Kirche im September desselben Jahres verantwortlich. Mit Dekret vom 21.01.1859 wurde er Pfarrer in Kettenheim6. 1877 wurde ihm der Titel eines Kirchenrats verliehen. Er starb am 4. Dezember 1886. Quellen:
|