50 Jahre Musikschule Mainspitze – Festakt im Bürgerhaus Ginsheim

Musikschul-Jubiläum
 

Vor wenigen Tagen feierte die Musikschule Mainspitze ihr 50-jähriges Bestehen mit einem festlichen Jubiläumsabend im Bürgerhaus Ginsheim. In rund drei abwechslungsreichen Stunden bot das Programm musikalische Beiträge, Ansprachen, Interviews und Einblicke in die vielseitige pädagogische Arbeit der Schule.

Souverän moderiert von Susanne Kühn-Benning und Uwe Fischer wurde der Festakt zum würdigen Höhepunkt einer Veranstaltungsreihe, mit der die Musikschule im Jubiläumsjahr ihre Geschichte, Entwicklung und Rolle in der Region in den Fokus rückt.

Moderatoren-Team

Der Abend begann in entspannter Atmosphäre: Im Foyer wurden die Gäste mit einem Glas Sekt empfangen, untermalt von der stilvollen Livemusik des Jazz-Trios STY mit Fiona Schäfer am Schlagzeug, Magnus Treber am Klavier und Bohdan Yakubovskyi am Saxophon.

Das offizielle Bühnenprogramm knüpfte beschwingt an den musikalischen Auftakt an – mit Maurice Ravels ‚Jeux d’eau‘, virtuos interpretiert von Chiju Huang, Dozentin der Musikschule.

Anschließend begrüßte Bürgermeister Thorsten Siehr die Gäste und betonte in seiner Ansprache die zentrale Rolle der Musikschule für das kulturelle Leben in der Mainspitze. Besonders würdigte er zwei „Urgesteine“ der Einrichtung: den Gründer Horst-Dieter Weber und dessen Nachfolger Thomas Kolmar, die gemeinsam über fast fünf Jahrzehnte die pädagogische Leitung verantworteten.

Neben der Anerkennung für das Engagement von Leitungen, Dozierenden und Schüler*innen sprach Siehr auch die angespannte finanzielle Lage vieler Musikschulen an. Mit Nachdruck stellte er fest: „Der gesellschaftliche und finanzielle Druck wächst […]. Umso wichtiger ist es, klar zu sagen: Musikalische Bildung ist kein Luxus. Sie ist Teil öffentlicher Daseinsvorsorge, eine Investition in Kreativität, Zusammenhalt und Zukunft. Kultur darf keine freiwillige Leistung sein, die je nach Kassenlage zur Disposition steht!“

Bürgermeister Thorsten Siehr

Für einen stimmungsvollen musikalischen Kontrast sorgte im Anschluss ein Cello-Ensemble unter der Leitung von Maria Carolina Pardo-Reyes. Mit „Le Cygne“ von Camille Saint-Saëns und dem Tango-Klassiker „Por una Cabeza“ von Carlos Gardel berührten die jungen Musiker*innen das Publikum.

Dr. Hans-Joachim Rieß, Geschäftsführer des Landesverbands der Musikschulen in Hessen, sprach in seinem Impulsvortrag über die gesellschaftliche Relevanz musikalischer Bildung. Unter dem Titel „Musikalische Bildung für alle – Warum uns die Musikschule Mainspitze lieb und teuer sein sollte“ plädierte er für eine verlässliche und nachhaltige Förderung von Musikschulen als öffentliche Bildungsorte.

Dr. Hans-Joachim Rieß

Ein Schwerpunkt des Abends war ganz klar das gemeinsame Musizieren von Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften. In unterschiedlichsten Besetzungen und Musikrichtungen zeigten die Beiträge die Vielfalt der Arbeit an der Musikschule:

  • „Una Mattina" von Ludovicio Einaudi (Noah Vogelsang)
  • Ein Gitarrentrio mit Musik von Mozart (Lea von Kirchbach, Leona Reinheimer, Dozent Thomas Kolmar)
  • „New York, New York“ (Giuseppe De Matteis und Dozentin Frau Rauer)
  • „Dancing Queen“ von ABBA (Jolie Kaukel, Felix Schepp, Edeltraud Schneider, Thomas Kolmar)
  • „When the Saints Go Marching In“, gespielt von einem Saxophon-Ensemble (Horst Astheimer, Edmund Heidl, Werner Rech)
  • „Something“ und „Two of Us“ von den Beatles (Thomas Kolmar, Felix Schepp)
  • Eine Eigenkomposition von Ferdi Coban auf der Saz
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Nach den vom Publikum begeistert aufgenommenen Musikeinlagen bot ein Talk mit Thomas Kolmar, Sabine Zinke und Guido Conradi Einblicke in die praktische Arbeit der Musikschule und hob deren zentrale Bedeutung in der Mainspitze hervor.

Musikschulverwaltung im Talk

Einen weiteren Höhepunkt im offiziellen Programm bildete die Verleihung des Preises für den besten Mainspitz-Song, ausgeschrieben von der Kulturstiftung GiGu. Die Auszeichnung würdigte kreative und ganz unterschiedliche Beiträge junger Musikerinnen und Musiker aus der Region, die mit eigenen Songideen am Wettbewerb teilgenommen hatten.

Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht – besonders beim dritten Platz. So wurden gleich zwei gleichwertige dritte Preise vergeben: an Yuting Ella He und Dajana Bekhir für ihren Titel „Die schöne Mainspitz“ sowie an Emma Capalo für den Song „Uns läuft die Zeit davon“.

Preisverleihung 3. Platz

Den zweiten Platz belegte Giuseppe De Matteis mit seinem Titel „Rhein-Main-Style“. De Matteis hatte bereits zuvor mit einer mitreißenden Interpretation von New York, New York überzeugt und sollte später noch als Leadsänger der Schülerband HAMMERBREIT zum Einsatz kommen.

Preisverleihung 2. Platz

Der erste Preis ging an das Geschwisterduo Julia und Alexander Zalto für ihr selbst getextetes und komponiertes Lied „Du bist Mainspitze“. Das vierstrophige Siegerlied überzeugte die Jury durch seine musikalische Qualität und emotionale Verbundenheit zur Region.

Die feierliche Würdigung der Preisträger*innen übernahm Richard von Neumann in einer engagierten Laudatio, gemeinsam mit Bürgermeister Siehr, der die Urkunden persönlich überreichte.

Zum krönenden Abschluss dieses Programmteils erklang das Siegerlied live auf der Bühne: Julia und Alexander Zalto sangen gemeinsam mit ihren Eltern – und das Publikum stimmte begeistert mit ein. Spätestens beim Refrain

„Du bist Mainspitze, mein Sehnsuchtsort, Fünfzig Grad Nord, von hier will ich nicht fort.“

waren alle dabei. Textblätter hatten dafür im Vorfeld gesorgt.

Preisverleihung 1. Platz

Zwei Beiträge aus dem klassischen Repertoire bildeten schließlich den musikalischen Abschluss des offiziellen Festprogramms: eine Sonate von Arcangelo Corelli sowie der erste Satz aus dem Klaviertrio KV 502 von Wolfgang Amadeus Mozart, gespielt von Dozierenden gemeinsam mit der der talentierten Schülerin Madita Reinheimer.

Für alle, die nach dem offiziellen Teil noch Lust auf mehr hatten, sorgte die Musikschulband HAMMERBREIT im Foyer des Bürgerhauses bis nach Mitternacht für beste Stimmung. Sie setzte den musikalischen Schlusspunkt und zog noch einmal viele Gäste an.

Band Hammerbreit

Der rundum gelungene Festakt machte deutlich, wie vielseitig und lebendig musikalische Bildungsarbeit im kommunalen Raum gestaltet werden kann. Als zentrale Veranstaltung des Jubiläumsjahres verband der Abend Musik, Begegnung und Einblicke in die Praxis.

Bürgermeister Thorsten Siehr dankte besonders dem engagierten, kreativen Team des städtischen Kulturbüros, das die Jubiläumsveranstaltung und die mit dem Jubiläum zusammenhängenden weiteren Veranstaltungen mit großem Einsatz vorbereitet hatte.

 

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