Vorgärten statt Steinwüsten! Für eine naturnahe Gestaltung von Gärten

Die Stadtverwaltung möchte auf einen Entwicklungstrend hinsichtlich der Gestaltung der Vorgärten aufmerksam machen.

Vielerorts weichen bepflanzte und begrünte Vorgärten sogenannten Steinwüsten und zusätzlichen Parkplätzen.

Auch durch den Wegfall der früher zahlreich vorhandenen Laubbäume verändern sich das Straßenbild sowie der erhaltenswerte Gebietscharakter zunehmend.

Dies hat auch Konsequenzen für die Tierwelt. Zum einen verlieren Insekten wie beispielsweise die Biene oder Kleinvögel und auch Igel an natürlichem Lebensraum, zum anderen können durch den fehlenden Grünzug Hitze und Niederschlag deutlich schlechter zirkulieren.

Ausführliche Informationen rund um das Thema (Vor-)Gartengestaltung finden interessierte Bürgerinnen und Bürger direkt auf der Homepage des Naturschutzbundes Deutschland (NABU).

Die Broschüre „Gartenlust – für mehr Natur im Garten“ liegt kostenfrei im Rathaus Ginsheim, Schulstraße 12, für Sie aus.


Welche Pflanzen eignen sich?

Der nachfolgende Absatz gibt Auskunft darüber, welche Sträucher/Hecken/Bäume für Vorgärten und Gärten geeignet sind. 

Beispiele für heimische Sträucher /Hecken:

  • Hainbuche
  • Roter Hartriegel
  • Hasel
  • Heckenrose
  • Kornelkirsche
  • Liguster
  • Johannisbeere
  • Feldahorn
  • Schneeball

Was spricht gegen Thuja oder Kirschlorbeer?

Thuja und Kirschlorbeer sind sehr beliebt. Man kann sie fast überall kaufen. Sie wachsen schnell. Nach einigen Jahren wird der Rückschnitt allerdings schwierig, da die Bäume schnell außer Reichweite der Leiter geraten. Lebensraum für Tiere bieten solche Hecken nicht, da sie natürlicherweise in Europa nicht vorkommen und verdrängen zudem mit dem ebenfalls exotischen Rhododendron heimische Pflanzen. Damit verschwindet die Nahrungsgrundlage für Insekten und damit die Babynahrung vieler Vögel. Zudem ist der Kirschlorbeer giftig und die Thuja besitzt giftige ätherische Öle .

Beispiele für geeignete Bäume

Bäume mildern die extreme Aufheizung im Sommer, sie binden Staub, produzieren Sauerstoff und spenden Schatten. In erster Linie sind im Vorgarten natürlich kleine Obstbäume alter heimischer Sorten interessant. Es gibt viele leckere Sorten: Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen.... Wer nicht viel Platz hat, kann auch klein bleibende Obstgehölze pflanzen.

Weitere Baumarten für den Vorgarten sind;

  • Eberesche/Vogelbeere
  • Feldahorn
  • Hainbuch als Säulenform
  • Mehlbeere
  • Weißdorn und Rotdorn
  • Saalweide

Warum lieber keine Nadelbäume?

Bis auf einige Kiefer-Arten sind Nadelbäume Pflanzen des Mittel- und Hochgebirges. Sie vertragen das Klima in unserer Region nicht gut und sind deshalb anfällig für allerlei Erkrankungen. Auch erreichen sie schnell eine Höhe von über 15 m und werden dann zu einem Problem.

Stauden

Stauden bringen mit ihren bunten Farben Leben in den Garten und sind ein reich gedeckter Tisch für nützliches Insekten. Und Insektenreichtum freut wiederum zahlreiche Vögel, die dann auch mal gerne zu Besuch kommen (und vielleicht sogar in Ihrer Hecke brüten). Besonders bewährt haben sich robuste, pflegeleichte und an Klima und Wuchsort angepasste Gewächse. Zu den Klassikern zählen Rittersporn, Schleierkraut, Laucharten, Lilien, Windröschen und viele andere.

Rasen oder was?

Wer sich statt eines Rasens für eine kleine Blumenwiese entscheidet, schlägt damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe – und zwar buchstäblich. Denn Wiesen mit vielen verschiedenen Arten blühender Blumen und Kräutern locken zahlreiche Insekten und Kleintiere an, die den Schädlingen in Ihrem Garten auf ganz natürliche und nicht chemische Weise den Garaus machen. Wiesen sind eine Heimstatt für Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Igeln, Vögeln etc. und somit notwendig für die Erhaltung der Artenvielfalt. Ganz abgesehen davon, dass ein solches Blumenmeer im Sommer herrlich anzusehen ist und Sie nicht viel Arbeit damit haben. Gänseblümchen, Löwenzahn und Co. muss man nicht als Feinde betrachten. Wer sie duldet und gelegentlich mit abmäht lebt stressfreier und hat Farbtupfer im Grün.

Wo kaufe ich Pflanzen, Stauden oder Bäume ein?

Die Baumschule oder ein guter Garten-Center mit Freigelände bieten meistens eine große Auswahl und gute Beratung. Vermeintliche Schnäppchen aus dem Discounter oder Baumarkt erweisen sich leider oft als Fehlinvestition.

Rankende Pflanzen

Oft dienen rankende Pflanzen als wunderbare Ergänzung der Hausarchitektur, sie heben besondere Elemente hervor – oder sie lassen unansehnliche Stellen „verschwinden“, z B. Mülltonnenplätze....

Je nach Verwendungszweck gibt es viele Möglichkeiten, Rankpflanzen einzusetzen. Hier ein paar Beispiele:

  • Clematis
  • Geißblatt
  • Spalierobst
  • Kletterrose

 

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